Pokémon Legenden Z-A Review: Nostalgie trifft Neuanfang

Cover-Art zu Pokémon Legenden Z-A Review – Trainer und Pokémon in Lumiose City bei Nacht, Echtzeit-Kampfsystem und Mega-Entwicklungen im Fokus
Pokémon Legenden Z-A im Test – Wie viel Retro steckt noch im neuesten Pokémon-Abenteuer?

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Pokémon Legenden Z-A bringt mich zurück nach Kalos. Die erste Stunde in der Stadt fühlt sich an wie Heimkommen. Kopfsteinpflaster, Cafés, Musik im Hintergrund. Ich kenne die Atmosphäre seit Pokémon X und Y auf dem 3DS und trotzdem wirkt alles frischer und dichter.

Seit Jahren ringt die Reihe damit, Nostalgie und Fortschritt sauber zu verbinden. Ich habe mich zu oft zwischen Komfortfunktionen und verlorenem Retro-Charme entscheiden müssen. Genau hier will Z-A liefern.

Als ich die ersten Schritte durch die Stadt mache, kickt direkt dieses alte Pokémon-Gefühl, dieses Kribbeln ist einfach da. Ein Mix aus Vorfreude und Skepsis. Bitte lass es diesmal wirklich funktionieren. Ich laufe nicht zum nächsten Questmarker, sondern lasse mich treiben. Ich höre Gesprächen zu, erkunde Seitengassen, teste das Interface und prüfe, wie flüssig Erkunden, Kämpfen und Fangen ineinandergreifen. Ich will wissen, wo Retro endet und Moderne beginnt.

Nach ein paar Stunden habe ich ein Bild. Kalos fühlt sich lebendig an und die Struktur erinnert mich an das, was ich früher geliebt habe. Gleichzeitig setzt Z-A spürbar auf zeitgemäße Systeme. Genau diese Mischung werde ich im weiteren Verlauf auseinandernehmen. Wo punktet die Stadt, wo schwächelt die Technik und wie viel Retro steckt wirklich drin.

Zurück nach Kalos: Zwischen Skepsis und Staunen

Der Moment, in dem der Zug in den Bahnhof einfährt, bleibt mir direkt im Gedächtnis. Die Kamera schwenkt langsam über die Gleise, der Dampf steigt auf, und als ich die ersten Schritte auf den Bahnsteig setze, fühle ich mich, als würde ich in eine andere Zeit reisen. Pokémon Legenden Z-A beginnt ruhig, fast filmisch, und genau das macht den Einstieg so stark. Kein hektisches Tutorial, keine überladenen Menüs. Stattdessen ein sanftes Eintauchen in eine Welt, die sich vertraut und neu zugleich anfühlt.

Als ich aus dem Bahnhof trete, trifft mich dieses Bild mit voller Wucht: Die auf Paris basierende Stadt liegt vor mir, hell, lebendig, voller Bewegung. Straßenlaternen glühen in warmem Licht, Menschen schlendern über Plätze, und im Hintergrund ragt der ikonische Turm empor. Es dauert keine Minute, bis mich diese Atmosphäre komplett gepackt hat. Ich war ehrlich gesagt skeptisch, ob ein ganzes Pokémon-Spiel, das nur in einer Stadt spielt, überhaupt funktionieren kann. Aber schon nach den ersten Eindrücken wird klar, dass Game Freak hier eine der schönsten und dichtesten Welten geschaffen hat, die die Reihe je gesehen hat. Eine so durchdachte und lebendige Welt habe ich zuletzt seinerzeit in Pokémon Snap erlebt.

Was mich sofort fasziniert, ist der Charme dieser Stadt. Sie lebt. An jeder Ecke passiert etwas, ohne dass es sich künstlich anfühlt. Straßenmusiker füllen die Luft mit Melodien, Kinder jagen einem Evoli hinterher, und irgendwo in einem Café höre ich ein vertrautes Motiv aus Pokémon X und Y, nur leicht modernisiert. Genau diese Mischung aus Nostalgie und neuem Leben sorgt dafür, dass ich das Spieltempo komplett vergesse. Ich will nicht weiter zur nächsten Mission, ich will einfach bleiben, durch die Straßen ziehen, die Architektur bestaunen und mir vorstellen, wie es wäre, hier wirklich zu leben.

Trotz aller modernen Kulisse schwingt dabei ständig dieses Gefühl von Vergangenheit mit. Vielleicht liegt es an den Farben, vielleicht an der Musik oder daran, dass Kalos schon immer etwas Romantisches hatte. Jedenfalls hat mich dieser Einstieg mehr gepackt, als ich erwartet hätte. Pokémon Legenden Z-A schafft es, meine anfängliche Skepsis zu nehmen und sie in pure Begeisterung zu verwandeln. Es ist nicht nur ein Neustart, sondern eine liebevolle Rückkehr an einen Ort, den viele von uns nie vergessen haben.

Bahnhofsszene aus Pokémon Legenden Z-A: Eine Trainerin steht mit Reisetasche auf dem Bahnsteig, im Hintergrund halten Züge und mehrere NPCs warten mit ihren Pokémon, darunter Helioptile. Das Design der Station erinnert stark an europäische Architektur und symbolisiert den Start des Abenteuers in Kalos.
Die Ankunft in Lumiose City: Schon am Bahnhof spürt man den besonderen Charme von Kalos und den Beginn eines neuen Kapitels in der Pokémon-Welt.
Straßenszene in Lumiose City aus Pokémon Legenden Z-A: Mehrere Trainer unterhalten sich auf einem Platz, während verschiedene Pokémon – darunter Chikorita, Tepig, Totodile und Goodra – frei umherlaufen. Im Hintergrund sieht man Cafés, Wohnhäuser und blühende Tulpenbeete. Die Darstellung zeigt, wie lebendig und detailreich die Stadt wirkt, mit spielenden Pokémon, Passanten und typischer Kalos-Architektur.
Das Stadtleben in Lumiose City ist voller Details – Trainer, Passanten und Pokémon begegnen sich in einer belebten, charmanten Umgebung, die Paris spürbar nachempfunden ist.

Gameplay & Erkundung: Fortschritt mit bekannten Wurzeln

Mehr als nur Marker: Wie Quests in Z-A die Welt lebendig machen

Wie auch in den neueren Pokémon-Titeln gibt es in Pokémon Legenden Z-A wieder ein klares Quest-System. Und das ist ehrlich gesagt eine Wohltat. Ich erinnere mich noch gut an die älteren Spiele, in denen man nach einem Story-Event oft ratlos dastand und sich fragte, wo es jetzt eigentlich weitergeht. Damals war das Teil des Charmes, klar, aber heute, mit der offenen Struktur von Z-A, wäre das pure Chaos. Stattdessen begleitet dich das Spiel jetzt angenehm dezent, ohne dich an die Hand zu nehmen. Du bekommst Hinweise, Wegmarkierungen und kurze Dialoge, die dich in die richtige Richtung lenken, aber trotzdem bleibt genug Freiheit, selbst zu entscheiden, wie du deine nächsten Schritte angehst.

Das System teilt sich grob in Hauptquests und Nebenquests auf. Die Hauptquests treiben die Geschichte voran, während die Nebenquests eher dazu da sind, die Welt mit Leben zu füllen und kleine Geschichten über die Bewohner von Lumiose City zu erzählen. Schon früh bekommst du deine ersten Aufgaben und obwohl sie auf dem Papier simpel klingen, führen sie dich durch die unterschiedlichsten Viertel der Stadt und lassen dich langsam ein Gefühl für diesen neuen Alltag in Kalos entwickeln.

Hauptquests

Die Hauptquests bilden das narrative Rückgrat von Z-A. Sie sind klar strukturiert, aber nicht starr. Statt einer klassischen Arena-Reihenfolge arbeitest du dich Schritt für Schritt durch die Handlung, die sich rund um mysteriöse Pokémon-Phänomene und das neue Z-A-Royal-Rangsystem aufbaut. Diese Missionen steuern dich zu den wichtigsten Figuren der Geschichte, eröffnen neue Gebiete und lassen dich an bedeutenden Wendepunkten teilnehmen. Besonders schön: Die Quests sind nicht einfach Marker auf der Karte, sondern in kleine Zwischensequenzen oder Begegnungen verpackt, die sich natürlich in den Spielfluss einfügen.

Nebenquests / Side Missions

Die Nebenquests sind für mich das Herzstück des Stadtgefühls. Überall in Lumiose begegnest du Menschen, die kleine Anliegen oder Sorgen haben und genau das macht die Welt glaubwürdig. Eine Floristin bittet dich um Hilfe bei der Suche nach seltenen Blüten-Pokémon, ein Straßenmusiker möchte seine verlorene Gitarre zurück, ein Forscher will herausfinden, warum sich ein bestimmtes Pokémon nachts anders verhält. Manche dieser Aufgaben dauern nur wenige Minuten, andere entwickeln sich zu kleinen Side-Stories, die überraschend berühren können.

Ich liebe solche Momente, weil sie Kalos greifbar machen. Zwischen Hauptstory und großen Kämpfen ist immer Platz für etwas Menschliches, etwas Kleines, das dich aus dem Abenteuer-Alltag herausholt. Diese kleinen Geschichten sorgen dafür, dass Lumiose nicht nur wie eine Kulisse wirkt, sondern wie eine lebendige Stadt mit echten Persönlichkeiten. Und das, finde ich, ist einer der größten Fortschritte, die Pokémon Legenden Z-A gegenüber früheren Spielen macht.

Spielszene aus Pokémon Legenden Z-A: Die Hauptfigur läuft mit ihren Pokémon – darunter Tepig, Totodile und Chikorita – durch eine enge Gasse in Lumiose City. Im Vordergrund ist ein Dialogfenster mit der Figur Urbain zu sehen, der einen Kommentar zur Geschwindigkeit des Pokémon abgibt. Das Bild zeigt, wie dynamisch sich Quests und Erkundung in der Stadt miteinander verbinden.
Die Quests in Lumiose City sind oft in Bewegung – gemeinsam mit den eigenen Pokémon erkundet man jede Ecke der Stadt und erlebt dabei kleine Dialoge und spontane Momente.
Screenshot einer abgeschlossenen Nebenmission in Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin spricht mit einem NPC, während auf dem Bildschirm die Nachricht „Side Mission 001 – A Big Ol’ Bunnelby“ erscheint. Im Hintergrund sieht man die Straßen von Lumiose City. Das Bild verdeutlicht den typischen Ablauf von Nebenquests und deren Belohnungssystem.
Nebenquests wie „A Big Ol’ Bunnelby“ bringen kleine Geschichten, Belohnungen und jede Menge Abwechslung in den Alltag von Lumiose City.

Wild Areas: Wo Stadt und Natur zusammenfinden

Wenn ich in Pokémon Legenden Z-A die Gassen der Stadt verlasse und in die Wild Areas vordringe, merke ich sofort, wie geschickt Game Freak Stadt und Natur diesmal miteinander verknüpft hat. Anders als in früheren Teilen, in denen Naturzonen wie separate Karten wirkten, fühlt sich hier alles organisch an. Die Gebäude werden weniger, der Lärm der Stadt klingt ab, und plötzlich steht man auf einem offenen Feld, das sich wie eine natürliche Erweiterung von Lumiose City anfühlt.

Die Wild Areas sind nicht nur Orte zum Kämpfen oder Fangen, sondern echte Lebensräume. Du siehst Pokémon in kleinen Gruppen miteinander interagieren, beobachtest sie beim Schlafen, Essen oder Spielen. Dabei ändern sich ihre Verhaltensmuster je nach Tageszeit und Wetter, was die Erkundung unglaublich lebendig macht. Wenn am Morgen ein Nebel über der Wiese liegt oder abends das Licht zwischen den Bäumen glüht, wirkt das Spiel fast schon malerisch.

Besonders gelungen finde ich, dass die Zonen nicht leer wirken. Es gibt klare Orientierungspunkte wie Hügel, Felsbögen oder kleine Ruinen, die dir ein Gefühl für die Umgebung geben, ohne dich festzulegen. Du kannst dich treiben lassen, aber verlierst nie komplett die Richtung. Viele dieser Wild Areas schließen direkt an die äußeren Stadtviertel an, sodass der Übergang fast nahtlos passiert. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich einfach weitergelaufen bin, weil die Grenzen kaum spürbar sind. Anders als bei Scarlet & Violet, deren Welt mir damals oft leer und etwas lieblos erschien, schafft Pokémon Legenden Z-A hier endlich die richtige Balance zwischen Größe und Atmosphäre. Nichtsdestotrotz haben es Scarlet & Violet durch den Release der Switch 2 später doch noch in meine Must-Plays für den Juli geschafft.

Das Beste daran ist die Dynamik. Wilde Pokémon reagieren auf dich, ziehen sich zurück oder greifen an, wenn du ihnen zu nahe kommst. Dadurch entstehen immer wieder kleine, unvorhersehbare Momente, die das Erkunden spannend machen. Und manchmal führen dich sogar Nebenquests aus der Stadt hierher, um ein bestimmtes Pokémon zu finden oder einem Bewohner zu helfen.

So werden die Wild Areas mehr als nur ein Schauplatz für Kämpfe. Sie sind ein Teil des Alltags in Kalos, ein Ort, an dem du durchatmen kannst, bevor du wieder in die geschäftigen Straßen zurückkehrst. Für mich ist das einer der größten Fortschritte von Pokémon Legenden Z-A: Die Welt fühlt sich endlich wirklich verbunden an.

Statusbildschirm von Bunnelby in Pokémon Legenden Z-A: Der Spieler öffnet die Übersicht mit Level, Erfahrungspunkten und Statistiken. Bunnelby trägt den Spitznamen „Hatter“ und wurde vom Originaltrainer Addy gefangen. Der Screenshot dokumentiert den ersten Shiny-Fund des Spiels.
Ein kleines Highlight gleich zu Beginn des Abenteuers. Mein erstes Shiny! Ein Bunnelby, das mich schon in der ersten Stunde der Wild Areas überrascht hat.
Gameplay aus Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin kämpft in einer Parkanlage von Lumiose City gegen ein wildes Skiddo. Im Vordergrund steht Bunnelby, das mit Attacken wie Rock Smash und Mud Shot angreift. Das UI zeigt ein modernes Echtzeit-Kampfsystem in offener Umgebung.
Kämpfe in den Wild Areas wirken dynamisch und lebendig – selbst mitten in der Stadt entstehen durch zufällige Begegnungen mit wilden Pokémon ganz eigene kleine Abenteuer.

Echtzeitkämpfe: Wenn Strategie und Action verschmelzen

Als ich meinen ersten Kampf in Pokémon Legenden Z-A starte, merke ich sofort, dass sich hier etwas Grundlegendes verändert hat. Die Kämpfe laufen diesmal komplett in Echtzeit ab. Kein starres Warten mehr auf die Reihenfolge der Attacken, kein ständiges Drücken auf Menüoptionen. Stattdessen kannst du dich frei bewegen, Angriffen ausweichen, Attacken timen und sogar die Position deines Pokémon aktiv beeinflussen. Es fühlt sich an wie ein natürliches Weiterdenken des Systems, das wir seit Jahrzehnten kennen.

Viele Pokémon-Fans hängen natürlich am klassischen, rundenbasierten Kampfsystem, weil es uns schon so lange begleitet. Das verstehe ich total. Ich bin auch mit dieser Mechanik groß geworden und habe sie unzählige Stunden lang perfektioniert. Aber denkt mal zurück, wie ihr euch die Kämpfe damals im Pokémon-Anime angeschaut habt. Dort war alles dynamisch. Pikachu wich Angriffen aus, stürmte auf Gegner zu, sprang über Felsen und reagierte im Bruchteil einer Sekunde. Genau das wollte ich als Kind auch. Ein System, das sich so lebendig anfühlt wie im Anime, nur war das technisch lange einfach nicht möglich.

Jetzt, in Pokémon Legenden Z-A, ist es Realität geworden. Endlich kann man den Angriffen der Gegner ausweichen, das Timing der Attacken perfektionieren und aktiv auf das reagieren, was auf dem Schlachtfeld passiert. Ich habe in den ersten Stunden oft einfach nur ausprobiert, wie sich unterschiedliche Attacken in Bewegung anfühlen. Wenn mein Pokémon gerade zur Seite springt, während ein Hyperstrahl über den Boden zischt, dann fühlt sich das nicht nur spektakulär an, sondern auch irgendwie richtig. So, wie es schon immer sein sollte.

Das System ist natürlich noch neu und nicht perfekt. Einige Bewegungen wirken etwas träge, und das Treffer-Feedback könnte an manchen Stellen knackiger sein. Aber das Potenzial ist riesig. Wenn Game Freak diesen Ansatz in zukünftigen Spielen weiter ausbaut, kann ich mir gut vorstellen, dass Echtzeitkämpfe dauerhaft einen Platz in der Serie finden. Vielleicht nicht als Ersatz, aber als gleichwertige Alternative für alle, die sich nach einem moderneren, aktiveren Kampfstil sehnen.

Für mich persönlich ist das einer der spannendsten Schritte, die die Pokémon-Reihe seit Jahren gemacht hat. Es ist mutig, es ist frisch und es erfüllt genau das, wovon ich als Kind geträumt habe.

Echtzeit-Kampf in Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin steht ihrem Gegner in einer nächtlichen Straße von Lumiose City gegenüber. Ihr Bunnelby greift ein gegnerisches Ekans mit der Attacke „Mud Shot“ an, während auf dem Bildschirm Statusmeldungen über erlittene und ausgeführte Aktionen erscheinen. Der Screenshot zeigt das neue aktive Kampfsystem mit Bewegungsfreiheit und direkter Steuerung.
Das neue Echtzeit-Kampfsystem sorgt für spürbare Dynamik – Attacken müssen gezielt getimt werden, Ausweichen und Positionieren werden zum festen Teil jeder Auseinandersetzung.

Z-A Royal Rangsystem: Der Weg zum ultimativen Trainerstatus

Ein zentrales Spielelement in Pokémon Legenden Z-A ist das Z-A Royal Rangsystem. Es ersetzt im Grunde die klassischen Arenen, die wir aus früheren Spielen kennen, und fühlt sich an wie eine zeitgemäße Neuinterpretation der Pokémon-Liga. Statt Orden zu sammeln, arbeitest du dich durch ein dynamisches Rangsystem nach oben, das deinen Fortschritt als Trainer widerspiegelt und dir mit jeder Stufe neue Herausforderungen eröffnet.

Besonders spannend ist, dass diese Kämpfe ausschließlich bei Nacht stattfinden. Sobald die Sonne untergeht, öffnet sich in Lumiose City eine spezielle Battle Area, die nur zu dieser Zeit zugänglich ist. Dort erwartet dich ein kleiner, aber intensiver Mini-Dungeon, in dem du dich von Gegner zu Gegner vorkämpfst. Die Stadt draußen ruht, während in dieser verborgenen Arena das Licht der Neonreklamen auf den Boden fällt und der Soundtrack langsam anschwillt. Das erzeugt eine ganz eigene Stimmung, fast wie ein geheimes Untergrundturnier mitten im Herzen von Kalos.

Beim Spielen hat mich dieses System stark an Need for Speed: Most Wanted erinnert, das ich früher auf der PS2 rauf und runter gezockt habe. Dort musste man sich auf der sogenannten Blacklist hocharbeiten, Rennen gewinnen, Punkte sammeln und dann den nächsten Gegner herausfordern. Genau so funktioniert es hier auch. Du musst erst genügend Punkte durch Trainerkämpfe und Erfolge in der Battle Area sammeln, bevor du deinen nächsten Rivalen besiegen darfst, um im Rang aufzusteigen. Dieses Prinzip sorgt dafür, dass du deinen Fortschritt immer spürst und jeder Sieg greifbar belohnt wird.

Gleichzeitig erinnert mich das gesamte Setting stark an klassische JRPG-Dungeons, etwa die Paläste aus Persona 5. Du bewegst dich durch verwinkelte Abschnitte, kämpfst dich schrittweise voran, heilst zwischendurch dein Team und planst, wie du die nächsten Gegner angehst. Es fühlt sich wie eine Mischung aus Strategie und Flow an, weil alles nahtlos ineinandergreift. Kämpfe starten sofort, ohne lange Ladezeiten, und sobald du gewinnst, kannst du direkt weitermachen. Das erzeugt einen Rhythmus, bei dem man immer wieder denkt: Nur noch ein Gegner, nur noch ein Rang.

Für mich ist das Z-A Royal Rangsystem eine gute Neuerung des Spiels. Es modernisiert das alte Liga-Konzept, bringt Spannung in die nächtlichen Stunden von Lumiose City und schafft eine Verbindung zwischen Herausforderung, Atmosphäre und Fortschritt, die man so in einem Pokémon-Spiel bisher nicht erlebt hat.

Menüansicht des Z-A Royal Rangsystems aus Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin Addy steht auf Rang Y und bereitet sich auf das nächste Match gegen Yvon vor. Die Anzeige zeigt, dass 3.000 Punkte benötigt werden, um den nächsten Herausforderer freizuschalten.
Im Z-A Royal Rangsystem steigert man seinen Rang durch gewonnene Kämpfe. Erst wenn genug Punkte gesammelt sind, darf der nächste Herausforderer angetreten werden.
Screenshot aus Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin Addy hebt den Daumen nach einem Sieg, während auf dem Bildschirm „Rank Up!“ erscheint. Im Hintergrund ist die Stadt Lumiose zu sehen, daneben die Rangsymbole W, X und Y.
Nach erfolgreichen Kämpfen steigt der eigene Rang Schritt für Schritt. Das motivierende Feedback und die leuchtenden Symbole machen jeden Aufstieg zu einem kleinen Triumphmoment.

Grafik und Technik: Kalos in neuem Glanz

Optisch hat Pokémon Legenden Z-A für mich alles richtig gemacht. Das visuelle Design trifft Kalos auf den Punkt und fängt die Atmosphäre dieser Region besser ein als je zuvor. Die Stadt wirkt lebendig, einladend und unglaublich detailverliebt. Überall gibt es etwas zu entdecken. Besonders schön finde ich, dass man sich in viele Cafés einfach hineinsetzen kann, um gemeinsam mit seinen Pokémon einen Kaffee zu trinken. Genau solche Momente bringen Ruhe in den Alltag eines Trainers und erinnern mich daran, warum ich diese Welt so mag.

Beim Erkunden fällt mir ständig etwas Neues auf. Fotos an den Wänden, kleine Inschriften, nostalgische Anspielungen auf Pokémon X und Y oder andere Spiele der Serie. Solche Easter Eggs sind liebevoll verteilt und zeigen, wie viel Herz in dieser Stadt steckt. Ich erwische mich regelmäßig dabei, dass ich einfach stehen bleibe, um mir die Umgebung genauer anzuschauen. Wenn man schon länger dabei ist, erkennt man sofort, wie bewusst hier mit Erinnerungen gespielt wird. Was auch schön ist, dass die Switch das Ganze auch mobil spielbar macht. Das erinnert mich stark an die alten Titel, die ich aktuell am liebsten auf meinem TrimUI Brick zocke.

Auch technisch bin ich positiv überrascht. Auf meiner Switch 2 läuft das Spiel unglaublich flüssig. Die Ladezeiten sind kaum der Rede wert, die Framerate bleibt stabil und selbst nach mehreren Stunden Spielzeit sind mir keine Pop-ins oder Grafikfehler aufgefallen. Das Gesamtbild wirkt sauber, gestochen scharf und harmonisch beleuchtet. Ich behaupte, dass die Version auf der alten Switch nicht ganz so gut aussieht, kann das aber nicht sicher beurteilen.

Wenn du dir selbst die neue Konsole zulegen möchtest, findest du sie hier auf Amazon: Nintendo Switch 2 (Affiliate-Link). Ich nutze meine Switch 2 mittlerweile regelmäßig und bin wirklich zufrieden damit. Neben Pokémon Legenden Z-A habe ich auch Mario Kart World und Pokémon Karmesin & Purpur erneut darauf gespielt, und gerade bei den neuen Spielen merkt man deutlich, wie viel runder und stabiler alles läuft. Für mich hat sich der Umstieg absolut gelohnt.

Pokémon Legenden Z-A ist für mich das schönste Spiel, das Game Freak je gemacht hat. Es verbindet nostalgisches Design mit moderner Technik und zeigt, wie viel Potenzial in dieser Serie steckt, wenn Atmosphäre und Performance endlich Hand in Hand gehen. Neben der Nintendo Switch 2 sieht selbst mein Retroid Pocket 5 alt aus, was zeigt, wie stark die neue Hardware tatsächlich performt.

Straßenszene in Lumiose City aus Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin steht auf einer breiten Allee mit Passanten und modernen Gebäuden im Hintergrund. Im Vordergrund erkennt man Pflanzen, Laternen und die von Paris inspirierte Architektur der Stadt. Der Screenshot zeigt die technische und visuelle Qualität der Spielwelt.
Die Allee von Lumiose City wirkt dank Licht, Schatten und Architektur fast schon fotorealistisch. Kalos präsentiert sich hier so schön wie nie zuvor.
Aussicht über die Dächer von Lumiose City in Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin steht mit ihrem Totodile auf einer Dachterrasse und blickt über die Stadt. Im Hintergrund sind mehrere Gebäude, Straßen und moderne Strukturen zu sehen. Der Screenshot verdeutlicht die vertikale Erkundung und die technische Detailtiefe der Spielwelt.
Ein Blick über die Dächer von Lumiose City – Pokémon Legenden Z-A nutzt die neue Technik der Switch 2, um Kalos erstmals auch vertikal und mit beeindruckender Weitsicht erlebbar zu machen.

Story & Charaktere: Zwischen Vergangenheit und Vision

Über die Handlung von Pokémon Legenden Z-A will ich gar nicht zu viel verraten, aber schon in der ersten Stunde wird klar, dass hier etwas Großes im Hintergrund brodelt. Die Geschichte startet in Lumiose City, wo ein mysteriöses Bauprojekt angekündigt wird, das die ganze Stadt verändern soll. Überall sieht man Plakate, Kräne und neugierige Menschen, die sich fragen, was genau dort eigentlich entsteht. Schon diese Ausgangslage gibt dem Spiel eine besondere Spannung, weil man sofort das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt, aber niemand genau sagen kann, was.

Relativ früh schließt man sich einer Detektivkanzlei an, die sich auf seltsame Vorkommnisse in der Stadt spezialisiert hat. Die Chefin ist eine starke, charismatische Figur, die schnell zu einer Art Mentorin wird. Ihr Team untersucht merkwürdige Fälle rund um Mega-Entwicklungen, die plötzlich unkontrolliert auftreten. Das Ganze erinnert ein bisschen an klassische Detektivgeschichten, nur eben in einer modernen, leuchtenden Pokémon-Stadt. Ich liebe, wie das Spiel hier Spannung aufbaut, ohne zu viel zu erklären. Du spürst sofort, dass du Teil von etwas Größerem bist.

Dein Hauptcharakter wohnt während dieser Ereignisse im Hotel Z, das von niemand Geringerem als AZ geführt wird. Wer damals Pokémon X und Y gespielt hat, weiß natürlich, was das für ein besonderer Moment ist. AZ war schon immer eine der faszinierendsten Figuren der Serie, mit seiner tragischen Vergangenheit und seiner Verbindung zur Mega-Energie. Ihn hier wiederzusehen, wirkt wie eine direkte Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ich finde, er fügt sich perfekt in das neue Setting ein: ruhig, weise und gleichzeitig geheimnisvoll.

Begleitet wirst du außerdem von Urbain, einem jungen Techniker, der sich bestens in der Stadt auskennt und dir schon früh ans Herz wächst. Er ist dieser typische Charakter, der gleichzeitig witzig, clever und ein bisschen verplant ist, aber immer auf der richtigen Seite steht. Zusammen mit ihm streifst du durch die Straßen von Lumiose, triffst auf merkwürdige Phänomene und bekommst langsam ein Gefühl dafür, wie tief dieses ganze Mega-Mysterium wirklich reicht.

Mir gefallen die Charaktere bisher unglaublich gut. Jeder hat seine eigene Art, die Geschichte zu erzählen, und selbst die Nebenfiguren wirken lebendig und glaubwürdig. Man merkt, dass Game Freak diesmal viel Wert darauf gelegt hat, dass Dialoge natürlich klingen und Beziehungen sich organisch entwickeln. Ich bin gespannt, wohin das alles führt, aber schon jetzt fühlt sich die Story von Pokémon Legenden Z-A wie ein echter Neuanfang an, der trotzdem respektvoll mit der Vergangenheit umgeht.

Dialogszene in Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin Addy steht mit Urbain und ihrem Totodile an der Rezeption von Hotel Z, wo sie erstmals auf AZ trifft. Das stilvolle Interieur mit dunklem Holz und gedämpftem Licht erinnert an klassische Hotels in Paris. Die Szene betont den erzählerischen Fokus auf Charaktere und Atmosphäre.
Im Hotel Z begegnet man AZ, der hier eine zentrale Rolle spielt. Gemeinsam mit Urbain und seinem typischen Humor entsteht sofort eine vertraute, fast familiäre Dynamik.
Kampfszene aus Pokémon Legenden Z-A: Ein Ampharos durchläuft eine Mega-Entwicklung mitten in Lumiose City. Umgeben von funkelnden Lichtern und Partikeln entfaltet sich die ikonische Animation, die Mega-Energie im Spiel sichtbar macht. Der Screenshot zeigt die Verbindung zwischen Nostalgie und moderner Präsentation.
Die Mega-Entwicklungen sind erneut Teil der Geschichte – spektakulär inszeniert und ein klarer Verweis auf die Ereignisse aus Pokémon X und Y.

Fazit: Zwischen Vergangenheit und Neuanfang

Nach meinen ersten Stunden mit Pokémon Legenden Z-A bleibt für mich vor allem ein Gedanke hängen: Der klassische Retro-Charme ist weitgehend verschwunden. Dieses vertraute Gefühl, das alte Pokémon-Spiele wie Blau, Gold oder Smaragd einst vermittelt haben, findet man hier kaum noch. Aber ehrlich gesagt, vielleicht ist das auch gut so. Stillstand war noch nie das, was diese Serie vorangebracht hat.

Pokémon Legenden Z-A wagt einen echten Neuanfang. Es traut sich, moderne Ideen umzusetzen, und kombiniert sie mit genug Rückbezügen, damit sich Fans trotzdem zuhause fühlen. Überall finden sich Easter Eggs, kleine Callbacks und vertraute Figuren aus älteren Generationen, die dafür sorgen, dass man trotz des neuen Stils ständig ein bisschen in Erinnerungen schwelgt.

Mein persönliches Highlight ist ganz klar das Echtzeit-Kampfsystem. Ich weiß, das spaltet die Community, aber für mich ist es genau das, was ich mir als Kind immer gewünscht habe. Endlich kann man Pokémon aktiv steuern, ausweichen, Attacken timen und wirklich im Kampfgeschehen stehen, statt nur Befehle zu geben. Das ist für mich die Zukunft, auch wenn ich weiß, dass viele Fans das alte System bevorzugen.

Unterm Strich ist Pokémon Legenden Z-A kein nostalgischer Rückblick, sondern ein mutiger Schritt nach vorn. Einer, der zeigt, dass die Serie sich weiterentwickeln kann, ohne ihre Wurzeln zu vergessen.

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Café-Szene in Pokémon Legenden Z-A: Die Trainerin sitzt mit einem Totodile an einem Tisch im Freien, während im Hintergrund die Sonne über den Dächern von Lumiose City untergeht. Die warme Beleuchtung und die feinen Details an Gebäuden und Geschirr unterstreichen die entspannte Atmosphäre.
Ein Moment der Ruhe mitten im Trubel der Großstadt – beim Kaffee mit den eigenen Pokémon zeigt sich, wie viel Liebe im Detail das neue Kalos-Design steckt.
Bild von Adrian Lemme

Adrian Lemme

Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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