Make Gaming Fun Again: Warum wir den Spaß beim Zocken verloren haben

Thumbnail mit Mario und Pikachu, dazu Symbole für Battle Pass, League of Legends Challenger Rang, Call of Duty Dark Matter Tarnung und Event-Timer mit der Frage „Wo ist der Spielspaß hin?“
Früher war Gaming Spaß, heute oft Grind. Höchste Zeit, den Spielspaß zurückzuholen.

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Weißt du noch, wie es sich angefühlt hat, einfach die Konsole einzuschalten, das Pad in die Hand zu nehmen und loszulegen? Früher war Gaming reiner Spielspaß, ohne Battle Pass, ohne tägliche Quests, ohne das Gefühl, etwas abarbeiten zu müssen. Ich erinnere mich noch gut an Abende im Wohnzimmer: Freunde auf der Couch, ein paar Snacks, vielleicht Mario Kart oder Smash Bros., kein Druck, kein Grind, nur pures Zocken.

Heute sieht das oft anders aus. Multiplayer-Games wollen dich jeden Tag zurückholen, locken mit XP, Ranglisten und Belohnungen, die du dir eigentlich „verdienen“ musst. Ich habe mich dabei ertappt, wie Gaming plötzlich mehr wie ein To-Do-Listen-Job wirkte als wie mein liebstes Hobby. Ein Freund von mir hat sich sogar eine Switch gekauft, mit Mario Odyssey als Bundle, einem der besten Spiele überhaupt, und hat es bis heute nicht gespielt, weil er fast ausschließlich Multiplayer zockt. Das hat mich echt nachdenklich gemacht.

Die große Frage ist also: Wie kriegen wir den Spaß am Zocken zurück? Muss es wirklich immer der nächste Battle Pass sein, oder können wir Gaming wieder so erleben wie damals? In diesem Artikel nehme ich dich mit auf meine persönliche Reise zwischen Singleplayer und Multiplayer, zwischen Grind und echtem Spielspaß, und zeige dir, welche Wege es gibt, Gaming wieder mehr zu dem zu machen, was es sein sollte: ein Hobby, das Freude bringt.

Von Wohnzimmer-Sessions zu Daily Quests: Wie Gaming den Spaß verlor

Wenn ich an meine ersten Gaming-Erfahrungen denke, dann fallen mir vor allem die Wohnzimmer-Sessions ein. Wir haben uns nachmittags getroffen, die Konsole angeschaltet und einfach drauflos gespielt. Es war völlig egal, ob wir nur kurz ein Rennen in Mario Kart fahren oder uns in Super Smash Bros. gegenseitig die letzten Lebenspunkte rauben. Nichts davon hatte mit Pflichterfüllung oder Grind zu tun. Das Einzige, was gezählt hat, war der Spaß im Moment und die gemeinsame Zeit.

Über die Jahre hat sich Gaming jedoch verändert. Multiplayer bedeutet heute oft nicht mehr nur Freunde und Chaos, sondern auch tägliche Pflichten. Wer in modernen Online-Spielen mithalten will, kommt um Battle Passes, Daily Quests oder saisonale Ranglisten kaum herum. Selbst wenn man eigentlich keine Lust hat, loggt man sich ein, nur um den Fortschrittsbalken nicht zu verpassen. Ich erinnere mich gut daran, wie ich erst letztens in Call of Duty Black Ops 6 wochenlang auf die Dark Matter Tarnung hingearbeitet habe, nur um direkt danach das Spiel nie wieder anzurühren. Am Ende war es mehr Arbeit als Vergnügen. Noch absurder wurde es in Fortnite, wo ich in XP-Lobbys stand und nichts tat, außer Punkte zu sammeln. Spaß fühlte sich anders an.

Doch auch Singleplayer-Games sind nicht frei davon. Viele moderne Titel sind überfrachtet mit Sammelobjekten, Nebenquests und endlosen Markierungen auf der Karte. Was früher ein Abenteuer war, fühlt sich heute manchmal wie eine Checkliste in Videospiel-Form an. Ein gutes Beispiel ist für mich Stardew Valley. Eigentlich ein Spiel, das perfekt zum Entspannen geeignet wäre. Trotzdem habe ich mich dabei ertappt, wie ich jede Stunde im Spiel durchoptimiert habe, anstatt einfach mal gemütlich die Angel ins Wasser zu halten.

Den Unterschied habe ich besonders gespürt, als ich wieder einmal zu einem älteren Spiel gegriffen habe: Monster Hunter Freedom Unite auf der PSP. Der Titel war gnadenlos fordernd, aber er hat mich nie unter Druck gesetzt. Es gab keine Quests, die ich täglich erledigen musste, keine saisonalen Belohnungen, die nach drei Wochen verschwinden. Jeder Hunt war ein eigenes Erlebnis, jeder Sieg über ein Monster fühlte sich wie ein echter Triumph an. Genau deshalb gilt Monster Hunter Freedom Unite für mich bis heute als Paradebeispiel dafür, wie Spiele reinen Spielspaß belohnen können, ohne künstliche Mechaniken im Hintergrund.

Das Traurige ist, dass dieser Wandel schleichend passiert ist. Stück für Stück wurde aus Gaming mehr ein System von Belohnungen und Verpflichtungen. Was früher spontane Freude war, fühlt sich heute nicht selten wie ein Nebenjob an, in dem man XP grinden oder virtuelle Punkte verdienen muss. Und genau das ist der Punkt, an dem sich viele fragen: Wo ist der ursprüngliche Spielspaß geblieben, den wir damals ganz selbstverständlich erlebt haben?

Fortnite Quests mit Kategorien Daily, Weekly, Milestones, Story, Expertise und mehr
Die Quest-Übersicht in Fortnite zeigt, wie viele Aufgaben gleichzeitig aktiv sein können: von Daily Quests über Weekly bis hin zu Milestones und Story-Events.
Screenshot aus Monster Hunter – Der Spielercharakter „Addy“ kämpft gegen einen Azur Rathalos. Blut spritzt aus der Trefferzone, während ein riesiges Insekt im Hintergrund schwebt. Oben sind mehrere Sterne zu sehen, die auf eine Betäubung des Monsters hindeuten.
Monster Hunter Freedom Unite auf der PSP: Jeder Hunt ein echtes Abenteuer, ganz ohne Daily Quests.

Singleplayer vs. Multiplayer: Zwei Seiten derselben Medaille

Wenn ich an Singleplayer zurückdenke, dann fallen mir sofort die stillen Momente ein, in denen ich mit meinem Game Boy Advance in eine andere Welt eingetaucht bin. Metroid Fusion hat mich damals komplett verschluckt. Dieses Gefühl, allein in den düsteren Korridoren der Raumstation unterwegs zu sein, verfolgt vom SA-X, hat mir als Kind regelrecht Angst eingejagt und mich gleichzeitig total fasziniert. Das war keine lockere Session zwischendurch, sondern eine intensive Erfahrung, die mich emotional mitgenommen hat. Im Singleplayer hatte ich mein eigenes Tempo. Niemand konnte mir reinreden, niemand hat gehetzt, und jeder Fortschritt fühlte sich nach meinem persönlichen Sieg an.

Der Multiplayer war dagegen das genaue Gegenteil: laut, chaotisch, gemeinschaftlich. Gerade in den frühen 2000ern gab es kaum etwas Geileres als eine Runde Halo auf der Xbox im Splitscreen oder mit Kabeln quer durchs Wohnzimmer. Vier Leute, ein viel zu kleiner Röhrenfernseher, und trotzdem war es das Größte. Genauso Pro Evolution Soccer, wo jede Partie automatisch zum Turnier wurde und wir uns stundenlang anschreien konnten, wer den besseren Ronaldo im Team hatte. Oder Mario Party, das mit seinen absurden Minispielen so oft in hysterischem Gelächter geendet hat, dass wir fast vergessen haben, wer überhaupt gewonnen hat. Für viele war es auch Tekken oder Need for Speed Underground, wo man im Freundeskreis zeigen wollte, wer die besten Combos oder das krasseste Tuning draufhat.

Und genau da zeigt sich die große Veränderung: Damals stand der Spielspaß im Mittelpunkt. Es ging nicht darum, täglich einzuloggen, sondern einfach darum, sich zu treffen und eine gute Zeit zu haben. Heute sehe ich bei meinen Freunden ein völlig anderes Bild. Fast alle hängen in League of Legends fest, jeden Abend, immer im VoiceChat. Als ich sie mal damit aufgezogen habe, kam die Antwort, die mich richtig nachdenklich gemacht hat: „Es geht gar nicht um den Spielspaß, es geht nur darum, dass wir zusammen im Call sind.“ Das Spiel ist mittlerweile nur noch eine Kulisse für die soziale Interaktion.

Für mich ist das der Kernunterschied. Singleplayer trägt sich durch die Intensität des Spiels selbst. Multiplayer kann dagegen zum Selbstläufer werden, bei dem die Gemeinschaft wichtiger ist als das Spiel. Beides hat seinen Wert. Das eine schenkt mir Ruhe und Tiefe, das andere Verbundenheit und Nähe. Aber wenn der Spielspaß in den Hintergrund rückt, dann geht ein Teil der Magie verloren, die Multiplayer für mich früher so besonders gemacht hat.

Mario Party auf dem Nintendo 64 mit klassischem Brettspiel-Board und Würfelwurf. Peach ist an der Reihe.
Bevor es Ranglisten und Season Passes gab, haben wir uns in Mario Party gegenseitig zur Weißglut gebracht.

Retro-Spiele als Reminder: Spielen darf Spaß machen

Handhelds: Kleine Geräte, große Freude

In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass Retro-Handhelds mir genau das geben, was modernen Spielen oft fehlt: direkten Spielspaß. Mit dem Retroid Pocket 5 habe ich mich zum Beispiel wieder an Sonic Adventure 2 gesetzt. Ein Spiel, das ich früher auf dem GameCube geliebt habe und das heute auf dem kleinen AMOLED-Screen einfach unglaublich frisch wirkt. Kein Fortschrittsbalken, kein Abo, keine künstliche Motivation. Einfach nur pures Gameplay, das sich auch 20 Jahre später noch trägt. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich wieder stundenlang die Chao-Gärten abgegrast habe, so wie damals, als es noch darum ging, wer das niedlichste oder stärkste Chao hatte.

Ein anderes Gerät, das mich überrascht hat, war der Miyoo Flip. Schon allein das Clamshell-Design weckt Erinnerungen an den Game Boy Advance SP, den ich als Kind immer in der Hosentasche hatte. Auf dem Flip habe ich mir vor kurzem The Legend of Zelda: A Link to the Past vorgenommen, und es hat sich angefühlt wie eine kleine Zeitreise. Diese Mischung aus Nostalgie und neuer Technik hat mich daran erinnert, wie sehr mich Retro-Games schon immer fasziniert haben. Ich habe nicht gespielt, weil mir ein Battle Pass sagte, dass ich jetzt weitermachen muss, sondern weil ich es wollte.

The Legend of Zelda: Wind Waker auf dem Retroid Pocket 5 mit brillanter Darstellung und Retro-Hintergrund.
Perfektes Retro-Feeling dank des Retroid Pocket 5 – unterwegs und zuhause.

Spielspaß neu entdecken

Was Retro-Games für mich so besonders macht, ist diese Unkompliziertheit. Wenn ich heute nach einem langen Tag den Miyoo Flip aufklappe oder den Retroid Pocket 5 anschalte, dann weiß ich, dass ich sofort loslegen kann. Keine 30 Gigabyte Updates, keine Angst, ein Event zu verpassen, keine Sorge, dass meine Freunde schon wieder fünf Level weiter sind. Ich entscheide, wann und wie ich spiele. Und genau das ist für mich Make Gaming Fun Again im besten Sinne.

Die Wahrheit ist: Ich brauche nicht die modernsten Grafiken oder das neueste Live-Service-Feature, um Spaß zu haben. Manchmal reicht ein kleines Handheld, ein altes Spiel und die Freude daran, es in meinem Tempo zu erleben. Und wenn ich dabei noch durch RetroAchievements neue Ziele entdecke, dann fühlt sich das wie ein Bonus an, nicht wie eine Pflicht.

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RetroAchievements: Kleine Extras, großer Effekt

Eine Sache, die meinen Retro-Games heute noch mehr Würze gibt, sind die RetroAchievements. Auf den ersten Blick wirkt das vielleicht wie ein modernes Feature, das nicht zu Retro passt. Aber für mich war es genau das Gegenteil: ein Anreiz, alte Spiele nochmal auf eine neue Art zu erleben.

Ich habe das zum ersten Mal mit Pokémon Blau ausprobiert. Klar, ich hatte die Story schon zigmal durch. Aber plötzlich ging es nicht mehr nur darum, die Liga zu besiegen, sondern auch darum, bestimmte Bedingungen zu erfüllen: einen Arenaleiter mit Level Cap zu schlagen, seltene Items zu finden oder mein Team auf ungewöhnliche Art zusammenzustellen. Das hat mir eine Motivation gegeben, die nicht nervig war, sondern sich wie eine neue Herausforderung im alten Gewand angefühlt hat. Statt mich in irgendeiner XP-Lobby abzukapseln, habe ich mit echtem Spaß nochmal in ein Spiel investiert, das ich eigentlich in- und auswendig kannte.

RetroAchievements-Übersicht aller Erfolge für Pokémon Blau mit Beispiel-Achievement zu Ditto
Manche Achievements zeigen dir sogar Dinge, die du sonst nie machen würdest. Wie z. B. mit Ditto gegen Ditto kämpfen – RetroAchievements bringt frischen Wind in alte Spiele!

Nostalgie vs. Realität: War früher wirklich alles besser?

Wenn ich heute über Retro-Gaming spreche, klingt es schnell so, als wäre früher alles perfekt gewesen. Aber ganz ehrlich: früher hatte Gaming genauso seine Schattenseiten, die man leicht vergisst, wenn man heute mit der Nostalgiebrille zurückschaut.

Ein Beispiel sind die Momente, in denen man in einem Spiel festhing. Heute schaust du in zwei Minuten eine Lösung auf YouTube oder in einem Forum nach. Früher war das eine kleine Odyssee. Ich erinnere mich, wie ich im Kiosk stand und mir die neueste Bravo Screenfun oder N-Zone gekauft habe, nur um zu sehen, ob da endlich eine Komplettlösung für genau das Rätsel oder den Boss drinsteht, an dem ich gescheitert war. Und manchmal war die Lösung nicht mal dabei, dann hieß es einen Monat warten, bis die nächste Ausgabe kam.

Noch intensiver waren die Lösungsbücher, die es damals zu vielen Spielen gab. Ich habe mir die richtig gerne gekauft, nicht nur um weiterzukommen, sondern auch, weil sie voller Zusatzinfos steckten. Oft standen da Sidefacts, Hintergrundgeschichten oder Lore drin, die im Spiel selbst nie erklärt wurden. Für mich war das fast wie ein Bonus-Band zu meinem Lieblingsspiel. Ich habe stundenlang darin geblättert, selbst wenn ich das Spiel schon durch hatte. Viele dieser Klassiker tauchen heute noch in meinen Retro Must-Plays auf, aber damals habe ich mich durch Lösungsbücher gequält, um überhaupt weiterzukommen.

Und dann waren da noch die Freunde. Manchmal musstest du jemanden fragen, der schon weitergekommen war, um endlich zu verstehen, wie ein Level funktioniert. Ich weiß noch, wie ich zu meinem besten Kumpel gelaufen bin, um mir Tipps für einen Endgegner abzuholen, oder wie ich meinen Vater gefragt habe, ob er mir helfen kann. Gerade mein Vater war oft derjenige, der mir bei kniffligen Stellen half, und genau das hat das Erlebnis noch persönlicher gemacht. Es war kein isoliertes Spielerlebnis, sondern etwas, das ich mit anderen teilen musste, um weiterzukommen.

Das alles klingt aus heutiger Sicht nach unnötigem Frust, und manchmal war es das auch. Aber genau dadurch fühlten sich die Erfolge so intensiv an. Wenn du nach Tagen, Wochen oder sogar Monaten endlich ein Rätsel gelöst hattest, war das ein echtes Hochgefühl. Heute ist die Lösung nur einen Klick entfernt; bequem, klar, aber auch flüchtiger.

Genau das zeigt mir, dass Nostalgie nicht bedeutet, dass alles früher besser war. Es bedeutet, dass die Mühen und Umwege Teil der Erfahrung waren. Sie haben den Erfolg wertvoller gemacht und das Spiel enger mit meinem Alltag verbunden. Und diese Intensität fehlt mir in vielen modernen Games.

Judgment Gameplay-Szene, ein Singleplayer-Spin-off der Yakuza-Reihe
Neben Retro zocke ich natürlich auch moderne Games. Judgment, ein Spin-off der Yakuza-Reihe, hat mich mit seiner spannenden Singleplayer-Erfahrung sofort gepackt. Aber auch hier musste ich bereits online nach der Lösung schauen.

Wie wir Gaming heute wieder spaßiger machen können

Regeln locker halten: Spielen, nicht arbeiten

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich mir den Spaß oft selbst genommen habe. Ich wollte immer alles perfekt machen, habe Guides gelesen, bevor ich überhaupt ins Spiel eingestiegen bin, und mir To-do-Listen für virtuelle Welten erstellt. Das Ergebnis: Gaming fühlte sich wie Arbeit an. Heute halte ich es bewusst lockerer. Meine Regel lautet: kein Googeln, kein Optimieren, außer ich komme wirklich nicht mehr weiter.

Wenn ein Boss mich zehnmal besiegt, dann ist das eben so. Ich probiere es noch einmal, vielleicht an einem anderen Tag. Nur wenn ich wirklich gar nicht mehr weiterkomme, schaue ich nach. Und wenn mich ein Spiel so begeistert, dass ich auch unterwegs YouTube-Videos dazu schaue, dann tue ich das aus echtem Interesse. Nicht, um effizienter zu werden, sondern weil ich gerade einfach Lust auf diese Welt habe. Genau diese Freiheit gibt mir den Spaß zurück. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine lange Zugfahrt, auf der ich kein Handheld dabeihatte. Statt mich zu ärgern, habe ich mir einfach Let’s Plays zu einem Spiel angeschaut, das ich gerade zockte. Das hat den Hype eher verstärkt und ich konnte es kaum erwarten, zuhause weiterzumachen.

Diese Einstellung hat mich daran erinnert, warum ich als Kind überhaupt so viel Freude am Zocken hatte. Damals gab es keine Option, mal eben ins Internet zu schauen. Man hat gespielt, ausprobiert, sich geärgert und sich dann umso mehr gefreut, wenn man weiterkam. Heute versuche ich, genau dieses Gefühl wieder in meinen Alltag zurückzuholen.

Genre-Wechsel und Just-Do-It-Mentalität

Ein weiterer wichtiger Schritt für mehr Spielspaß war für mich, aus meinen eigenen Mustern auszubrechen. Viele meiner Freunde hängen seit Jahren in denselben Spielen fest. Immer dieselben Competitive-Matches, immer derselbe Druck, immer dieselben Abende. Genau da lohnt es sich, bewusst einen Genre-Wechsel zu machen.

Ich habe mir angewöhnt, regelmäßig ein Spiel aus meinem Backlog zu nehmen, das ich zwar schon gekauft, aber nie gestartet habe. Die Regel ist einfach: nicht lange überlegen, einfach starten. Egal ob es ein Singleplayer-Rollenspiel ist, ein kurzes Indie-Adventure oder ein altes Actionspiel. Oft war ich überrascht, wie viel Spaß ich plötzlich mit Titeln hatte, die schon ewig ungenutzt auf meiner Festplatte lagen.

Besonders stark ist dieses Gefühl, wenn man Spiele ausprobiert, die man normalerweise ignoriert hätte. Statt den nächsten Shooter anzumachen, habe ich mich in ein ruhiges Story-Game gesetzt. Statt den hundertsten Online-Match habe ich einen Nachmittag mit einem kleinen Puzzle-Spiel verbracht. Genau das meine ich mit Just-Do-It-Mentalität. Einfach anfangen und sehen, was passiert. Diese Herangehensweise hat mir nicht nur neue Lieblinge beschert, sondern auch die Freude am spontanen Entdecken zurückgebracht.

Ein Beispiel, das mich bis heute begleitet, ist die Geschichte mit meinem Kumpel und seiner Switch. Im Bundle lag Super Mario Odyssey dabei, eines der besten Spiele aller Zeiten. Und trotzdem hat er es nie angerührt, weil er ausschließlich Multiplayer spielt. Für mich war das ein Weckruf. Wenn selbst ein so grandioses Spiel ungespielt im Regal verstaubt, nur weil man in alten Gewohnheiten festhängt, dann ist es höchste Zeit, diese Routinen zu durchbrechen.

Retro als Werkzeug für echten Spielspaß

Was für mich zusätzlich ein echter Gamechanger war, ist die Rückkehr zu Retro-Games. Sie sind für mich wie ein Werkzeugkasten, um mich wieder daran zu erinnern, wie unkompliziert Gaming sein kann. Kein stundenlanges Warten auf Updates, keine Angst, ein Event zu verpassen, keine FOMO. Einfach Gerät aufklappen, Spiel auswählen und loslegen.

Besonders die modernen Retro-Handhelds haben das für mich einfach gemacht. Mit dem Retroid Pocket Classic habe ich wieder Klassiker wie Crazy Taxi gespielt und war sofort drin. Der TrimUI Brick  hat mir mit seinem Hosentaschen-Design das alte GBA-Feeling zurückgebracht und mich Spiele wie Donkey Kong Country 2 neu erleben lassen. Das Schöne ist, dass es sich nicht nach Arbeit anfühlt, sondern nach purer Lust am Spielen. Ich habe mich dieses Jahr sogar wieder auf die Suche nach einem originalen Game Boy Advance gemacht und bin fündig geworden. Die ganze Story dazu findet ihr in meinem Artikel Game Boy Advance kaufen – Tipps für Retro-Fans und Sammler.

Wenn ich dann noch ein bisschen Extra-Motivation brauche, nutze ich RetroAchievements. Die geben mir kleine Ziele, aber ohne Druck. Ich erinnere mich an eine Session mit Pokémon Blau, in der ich plötzlich darauf geachtet habe, bestimmte Bedingungen zu erfüllen, die ich sonst nie beachtet hätte: Stichwort Level Cap. Das war kein Grind, sondern eher wie ein neuer Blickwinkel auf ein altes Lieblingsspiel.

Genau darin liegt für mich die Essenz von Make Gaming Fun Again. Es geht nicht darum, noch mehr Regeln zu erfinden oder den Alltag ins Gaming zu übertragen. Es geht darum, bewusst Leichtigkeit reinzubringen, Neues auszuprobieren und sich nicht ständig von Systemen treiben zu lassen. Mit Retro-Handhelds, Genre-Wechsel und lockeren Regeln gelingt mir das heute besser denn je.

Direkter Vergleich: Der klassische Game Boy Color in Kiwi-Grün neben dem modernen Retroid Pocket Classic im gleichen Farbton – Rückblick auf persönliche Kindheitserinnerung mit neuer Technik.
💚 Gestern & Heute: Mein erster Handheld war ein grüner Game Boy Color – der Retroid Pocket Classic in exakt dieser Farbe bringt das Gefühl zurück.
God of War Ragnarök mit erspielter Platin Trophäe auf PlayStation
Wenn ich mal eine Challenge oder ein Ziel brauche, dann liebe ich es, Spiele auf 100 % zu bringen. Hier in God of War Ragnarök habe ich mir die Platin Trophäe verdient, ein echtes Highlight für Sammler.

Fazit: Make Gaming Fun Again

Für mich war es spannend, diesen Artikel zu schreiben, weil er etwas anders geworden ist als meine üblichen Reviews. Statt technischer Details oder klarer Empfehlungen ging es hier um Gefühle, Erinnerungen und Gedanken, die mich schon lange begleiten. Und ehrlich gesagt: genau das hat mir beim Schreiben richtig viel Spaß gemacht.

Ich hoffe, ihr konntet euch an manchen Stellen wiederfinden. Vielleicht habt ihr sogar eigene Anekdoten im Kopf, wie sich euer Gaming im Laufe der Jahre verändert hat. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ich bin echt gespannt, wie ihr das seht. Und wenn ihr Lust habt, noch mehr Einblicke hinter Retro Legends zu bekommen, folgt mir am besten auf Instagram. Dort teile ich regelmäßig Updates, kleine Geschichten und natürlich Hinweise zu neuen Artikeln.

Am Ende geht es für mich um eine einfache Wahrheit: Wir haben nichts gesammelt außer Augenblicke, und doch war das mehr wert als jede Belohnung im Spiel. Wir haben gespielt, ohne Grund, ohne Ziel, einfach aus Freude. Genau das ist es, was ich mir und vielleicht auch euch zurückholen möchte. Gaming soll nicht Arbeit sein. Gaming soll Spaß machen.

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Adrian Lemme

Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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