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Mai ist Feiertagszeit – und genau die richtige Gelegenheit, deine Lieblingsklassiker wieder auszugraben.
Egal ob du ein Kind der 80er oder 90er bist oder einfach Lust auf gute alte Games hast: Hier kommen vier Retro Must-Plays, die perfekt zu Frühling, Pfingsten und langen Abenden passen.
Zwei Urgesteine aus der 8- und 16-Bit-Zeit – und zwei moderne Klassiker aus den frühen 2000ern. Let’s go!
DuckTales (NES, 1989) – 8-Bit-Platforming mit Kultstatus
DuckTales ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Lizenzspiel nicht nur solide, sondern richtig gut sein kann. Entwickelt von Capcom – dem Studio hinter Mega Man – bietet das Spiel nicht nur charismatische Figuren aus der TV-Serie, sondern auch fein abgestimmtes Leveldesign und cleveres Gameplay.
Spieler schlüpfen in die Rolle von Dagobert Duck, der mithilfe seines ikonischen Spazierstocks auf Gegner springt, Schätze sammelt und fünf frei wählbare Level bereist – darunter Amazonien, Transsilvanien und der Mond. Genau diese freie Levelwahl war 1989 eine kleine Sensation. Sie gab dem Spiel einen modularen Aufbau, der damals eher ungewöhnlich war und dem Spieler schon früh ein Gefühl von Freiheit vermittelte.
Das eigentliche Highlight ist jedoch der sogenannte „Pogo-Jump“ – eine Sprungmechanik, bei der Dagobert seinen Stock wie ein Trampolin benutzt. Dieses Feature erfordert etwas Übung, sorgt aber für ein einzigartiges Spielgefühl, das sich von anderen Plattformern der Ära klar unterscheidet. In Verbindung mit präziser Steuerung und kreativen Gegnerplatzierungen sorgt es für eine angenehm fordernde, aber nie frustrierende Spielerfahrung.
Nicht zu vergessen: der Soundtrack von Hiroshige Tonomura. Besonders das „Moon Theme“ ist heute legendär und wird regelmäßig in Bestenlisten der NES-Musik genannt – zurecht, denn die Kompositionen sind nicht nur eingängig, sondern passen auch atmosphärisch perfekt zu den Levels.
Grafisch schöpft DuckTales das aus, was der NES zu leisten vermag: saubere Sprites, charmante Animationen und bunte, gut lesbare Levels. Für ein Spiel mit Lizenzthema war das damals alles andere als selbstverständlich.
Auch Jahrzehnte später gilt DuckTales als Pflichtprogramm für Retro-Fans – sei es auf der Originalkonsole, via Emulator oder in der 2013 erschienenen DuckTales Remastered-Version. Das Spiel steht für ein Stück Gaming-Geschichte, das trotz seiner Einfachheit noch heute begeistert.


Castlevania: Aria of Sorrow (GBA, 2003) – Metroidvania-Meisterwerk in der Hosentasche
Aria of Sorrow gilt nicht nur als eines der besten Castlevania-Spiele auf dem Game Boy Advance, sondern als Meilenstein innerhalb des gesamten Metroidvania-Genres. Es erschien 2003, also gegen Ende der GBA-Ära, und zeigt eindrucksvoll, wie weit man das klassische 2D-Gameplay technisch und spielerisch treiben kann – auch ohne Heimkonsole.
Was sofort ins Auge sticht: Das Spiel verzichtet auf den traditionellen Belmont-Clan und setzt stattdessen auf Soma Cruz, einen Schüler mit mysteriösen Kräften. Das Szenario ist ungewöhnlich futuristisch angesiedelt – im Jahr 2035 – und bringt damit frischen Wind in die Serie. Soma wird durch eine Sonnenfinsternis in Draculas Schloss gezogen, wo sich alles um dunkle Mächte, Wiedergeburt und schicksalhafte Entscheidungen dreht. Trotz des futuristischen Kontexts bleibt die Atmosphäre klassisch düster und gotisch.
Das eigentliche Herzstück ist jedoch das Seelensystem, das Aria of Sorrow von seinen Vorgängern unterscheidet. Statt herkömmlicher Subwaffen absorbiert Soma die Seelen besiegter Gegner – und kann dadurch deren Fähigkeiten übernehmen. Das ermöglicht extrem vielfältige Builds, Taktiken und sogar kleine Rätselpassagen. Einige Seelen sind rein offensiv, andere verändern Sprungverhalten oder öffnen neue Areale – Metroidvania durch und durch, aber mit einer individuellen Note.
Auch beim Kampfsystem zeigt sich, wie durchdacht das Spiel ist: flüssige Steuerung, gutes Treffer-Feedback und eine stetige Progression durch neue Waffen, Ausrüstung und Zauber. Besonders für GBA-Verhältnisse sind die Bosskämpfe erstaunlich abwechslungsreich und taktisch fordernd. Jeder Boss hat eigene Angriffsmuster – und oft hilft genau die richtige Seele, um die Oberhand zu gewinnen.
Grafisch holt das Spiel alles aus dem Handheld raus: Detailreiche Sprites, stimmige Hintergründe und sogar Transparenzeffekte sorgen für eine Atmosphäre, die fast an PS1-Zeiten erinnert. Und der Soundtrack? Klassisch Castlevania – düster, dramatisch, mit eingängigen Melodien, die einem noch lange im Ohr bleiben.
Wer heute mit Aria of Sorrow einsteigt, wird merken, wie zeitlos das Spiel ist. Dank Emulatoren, der Castlevania Advance Collection oder originaler Hardware ist es leicht zugänglich – und gehört ganz klar zu den besten GBA-Games aller Zeiten.
👉 Wenn dir Aria of Sorrow gefällt, dann wirf unbedingt auch einen Blick auf meine Review zu Metroid Fusion – ein weiteres Highlight der GBA-Ära!


Ōkami (PS2, 2006) – Kunst zum Spielen
Ōkami ist eines dieser Spiele, das man kaum in eine Schublade stecken kann. Action-Adventure? Ja. Zelda-like? Irgendwie. Aber vor allem ist es eines: ein spielbares Kunstwerk. Entwickelt von Clover Studio (den Machern von Viewtiful Joe) und veröffentlicht 2006 auf der PS2, erzählt Ōkami die Geschichte der Sonnengöttin Amaterasu, die in Form eines weißen Wolfes die Welt von Dunkelheit und Fluch befreien muss – inspiriert von japanischer Mythologie, voller Magie und Symbolik.
Das erste, was ins Auge sticht, ist der Stil: Das gesamte Spiel sieht aus wie ein bewegtes Sumi-e-Gemälde – also japanische Tuschemalerei. Die Umgebungen wirken lebendig, fast meditativ. Alles fließt, pulsiert, lebt. Und wenn du mit dem himmlischen Pinsel Bäume zum Blühen bringst oder Sonnenlicht auf die Erde malst, fühlt sich das jedes Mal wie ein kleiner kreativer Sieg an.
Ich habe das Spiel dieses Frühjahr auf meinem Retroid Pocket 5 gezockt – und ich war überrascht, wie gut es sich auch mobil anfühlt. Trotz seiner Ursprünge auf der PS2 funktioniert Ōkami heute noch wunderbar, selbst auf einem kleinen Bildschirm. Die Steuerung ist präzise genug, um Kämpfe geschmeidig zu halten, und die Atmosphäre bleibt auch unterwegs komplett erhalten. Falls du selbst überlegst, es unterwegs zu spielen: Es ist ein fantastischer Titel für längere Sessions – ideal für Bahnfahrten, Wochenendtrips oder gemütliche Abende im Bett.
Das Spiel kombiniert Kämpfe, Rätsel und Erkundung, aber das Besondere ist definitiv das Pinsel-Feature. Statt klassischer Magie zeichnest du Symbole direkt ins Spiel – z. B. eine Sonne für Tageslicht oder einen Kreis, um Pflanzen zu heilen. Dieses Konzept war seiner Zeit weit voraus und sorgt für eine echte Verbindung zwischen Spieler und Spielwelt.
Soundtrack und Sounddesign tragen ihren Teil zur Stimmung bei: traditionelle Instrumente, ruhige Melodien und epische Themes schaffen eine immens dichte Atmosphäre. Kein Wunder, dass Ōkami trotz anfänglich schwacher Verkaufszahlen heute als Kultklassiker gilt.


Secret of Evermore (SNES, 1995) – US-Rollenspiel mit B-Movie-Charme
Secret of Evermore ist ein ganz besonderes SNES-RPG – nicht, weil es aus Japan kam, sondern gerade weil es das nicht tat. Entwickelt wurde das Spiel nämlich von Squares US-Studio in Redmond, Washington – und es ist das einzige Spiel, das sie jemals produziert haben. Das merkt man: Es fühlt sich vertraut an, erinnert stark an Secret of Mana, aber bringt einen ganz eigenen, fast schrägen Vibe mit. Und genau das macht es heute so spannend.
Du spielst einen Jungen und seinen Hund, die durch ein missglücktes Experiment in eine alternative Welt katapultiert werden – bestehend aus vier filmreifen Zonen: Urzeit, Antike, Mittelalter und Sci-Fi. Klingt wild? Ist es auch. Das Spiel nimmt sich selbst nicht allzu ernst, streut regelmäßig B-Movie-Zitate und absurde Dialoge ein. Trotzdem bleibt die Geschichte packend – weil sie originell erzählt wird und Raum für Interpretation lässt.
Das Gameplay orientiert sich stark an Action-RPGs, mit einem Echtzeit-Kampfsystem, bei dem du Schläge aufladen und unterschiedliche Waffen nutzen kannst – Schwerter, Speere, Äxte, sogar Bazookas später. Statt klassischer Magie sammelst du Zutaten und mixt deine Zauber selbst. Klingt erstmal komplex, wird aber nach kurzer Zeit ziemlich intuitiv. Und vor allem: Es motiviert, weil du ständig neue Kombinationen entdeckst.
Ich habe das Spiel auf dem TrimUI Brick gezockt – ein winziger, aber erstaunlich leistungsstarker Handheld mit einem kristallklaren Display. Gerade bei älteren 16-Bit-Games macht das einen riesigen Unterschied: Die Farben wirken satter, die Texte sind perfekt lesbar und selbst in dunklen Höhlen oder Sci-Fi-Laboren erkennst du jedes Detail. Ideal für ein Spiel, das visuell zwischen Trashfilm und Retro-Schönheit pendelt.
Trotz kleiner Schwächen – z. B. fehlendem Mehrspielermodus im Gegensatz zu Secret of Mana – bleibt Secret of Evermore ein ungewöhnliches, aber absolut lohnenswertes Abenteuer. Besonders für Retro-Fans, die schon viele SNES-RPGs kennen, aber mal etwas Anderes erleben wollen.


Fazit – Retro-Vielfalt für den Frühling
Vier Spiele, vier Epochen – aber jedes davon auf seine eigene Weise ein Must-Play im Mai. Von DuckTales, das dich mit seinem simplen, aber genialen Gameplay zurück in die NES-Zeit katapultiert, über Aria of Sorrow, das das Metroidvania-Genre auf dem GBA perfektioniert hat. Dann Ōkami, das dich in eine künstlerisch wie spielerisch einzigartige Welt entführt – und schließlich Secret of Evermore, das zeigt, was passiert, wenn man RPG-Formeln mal ganz anders denkt.
Ob du auf Retro-Konsolen spielst, mit dem Emulator unterwegs bist oder wie ich moderne Handhelds wie den Retroid Pocket 5 oder den TrimUI Brick nutzt – diese Spiele funktionieren heute noch genauso gut wie damals. Vielleicht sogar besser, weil man sie heute mit einem anderen Blick erlebt.
👉 Welches dieser Spiele kennst du noch von früher? Oder hast du jetzt Lust bekommen, eines davon zum ersten Mal zu zocken? Schreib’s mir in die Kommentare – und wenn du mehr willst, check auch meine verlinkten Reviews zu Ōkami und Metroid Fusion!
Bis dahin: Speicherstand sichern – und rein ins nächste Abenteuer. 🎮

Adrian Lemme
Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

Adrian Lemme
Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!