Die South Park N64 Games: Ein chaotischer Rückblick auf eine kontroverse Spiele-Trilogie

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„Dude, this is pretty f**ed up right here.“ – Eric Cartman, wahrscheinlich auch beim N64-Spielen.*

Wusstest du, dass South Park 1998 eine eigene Spielereihe für das Nintendo 64 bekam – mit Aliens, explodierenden Hühnern und einer Menge Fäkalhumor? Kein Witz: Die berüchtigte Animationsserie eroberte damals auch die Konsolenwelt. Aber statt eines gefeierten Meilensteins wurde die Trilogie schnell zum Paradebeispiel für kontroverse Lizenzspiele der 90er.

Als leidenschaftlicher Retro-Gamer musste ich da einfach nochmal abtauchen. Was war da los? Warum haben wir das damals gefeiert – oder verteufelt? Und was macht diese chaotische Trilogie heute so interessant?

Die Entstehung der South Park-Spiele für das N64

Wenn ich an South Park denke, dann kommen mir nicht als Erstes die Videospiele in den Sinn – sondern das heimliche, nächtliche Fernsehen im Wohnzimmer. Ich war vielleicht 9 oder 10, als ich die Serie zum ersten Mal entdeckt hab. Natürlich viel zu jung dafür. Wir hatten so einen kleinen Röhrenfernseher mit eingebautem VHS-Player, und irgendwann nachts lief da diese wilde, schräge Zeichentrickserie mit Flachwitzen, Fluchen und – ja – explodierenden Kühen. Ich war sofort hooked.

Wenn man sich mal anschaut, wann das Spiel erschien – also Ende 1998 – ergibt das alles irgendwie Sinn. South Park war damals noch relativ neu, frisch gestartet im August ’97, aber sofort ein Popkultur-Phänomen über die kommenden Jahre. Ich erinnere mich noch, wie selbst bei uns in der Schule diese nervigen Cartman-Stimmen nachgeahmt wurden und „Oh mein Gott, sie haben Kenny getötet!“ durch die Flure schallte. Der Hype war real. Und was macht man, wenn eine Marke abhebt? Richtig: Man schmeißt ein Videospiel raus – schnell, billig, möglichst provokant.

Was ich dann über die Entstehung der Spiele gelesen hab, ist fast schon ein kleiner Skandal für sich: Nur neun Monate Entwicklungszeit, Acclaim als Publisher (die zu der Zeit noch als Iguana Entertainment bekannt waren), und eine neue IP, die damals gerade mal ein Jahr alt war. South Park war 1997 in den USA gestartet, und boom – ein Jahr später schon auf dem Nintendo 64. Kein großes Konzept, kein Tiefgang. Einfach nur schnell raus damit. Aber das Krasse ist: Es hatte trotzdem Charme. Es fühlte sich eben echt nach South Park an – dreckig, überdreht, anarchisch. Und irgendwie hatte das was. Ich glaub, das liegt daran, dass die Macher den Humor der Serie echt gut eingefangen haben. Klar, technisch war’s nicht auf der Höhe, aber es hat sich angefühlt, als wäre man mitten in einer Folge – nur mit Schneebällen als Waffen.

Auch diese Unfertigkeit des Games hat irgendwie gepasst. South Park war zu Beginn ja auch roh, dreckig, gegen alle Regeln. Dass das Spiel technisch wacklig war, hat sich fast schon wie eine Erweiterung der Serie angefühlt. Statt Hochglanz-Gameplay gab’s Schneebälle, die man auf mutierte Truthähne warf, und völlig absurde Waffen wie Urin-Schneekanonen (ja, ernsthaft). Das alles in einer Grafik, bei der selbst PS1-Fans damals kurz gezuckt haben.

Trotzdem – oder gerade deswegen – ist das Ding für mich Kult. Es ist so ein Spiel, das du nicht wegen seiner Qualität spielst, sondern weil’s ein Zeitdokument ist. Es erinnert mich an diese heimlichen Nächte, an das Gefühl, etwas Verbotenes zu schauen, und daran, wie South Park einfach immer ein Stück Rebellion war – selbst auf dem N64.

Iguana Entertainment Logo mit Monster in der South Park Nintendo 64 Spiel-Eröffnungsszene
Der kultige Spielstart von South Park (1998): Iguana Entertainment zeigt, worauf man sich einlässt – Chaos inklusive.

Spiel 1 – South Park (1998)

Als ich das erste South Park-Spiel für das N64 zum ersten Mal eingelegt hab, wusste ich ehrlich gesagt nicht, was mich erwartet. Ich hatte ja schon ein paar YouTube-Clips gesehen – diese pixelige Ego-Perspektive, komische Soundeffekte und Cartman, der „Kick the baby!“ schreit. Aber live zu zocken? War ein ganz anderes Level. Ich mein, du läufst da rum, schmeißt Schneebälle auf mutierte Truthähne und sammelst Items wie explodierende Hühner. Völlig absurd – und irgendwie herrlich.

Das Spiel war technisch… naja, sagen wir mal „bemüht“. Die Grafik war matschig, die Steuerung hakelig, und wenn zu viel auf dem Bildschirm passierte, ging die Framerate auf Tauchstation. Trotzdem hatte ich beim Zocken diesen dämlichen Grinser im Gesicht. Weil’s einfach purer South Park war. Dieser komplett überzogene Humor – von Mr. Hankey bis zu den Alien-Cows – war überall spürbar. Selbst die Menüs waren mit dummen Sprüchen gespickt, und die originalen Sprecher waren auch mit dabei. Also, wenn du Fan der Serie bist, hat sich das Spiel direkt nach Zuhause angefühlt – nur eben ein ziemlich kaputtes Zuhause.

Was mich aber richtig genervt hat: Das Leveldesign. Viel zu weitläufig, oft leer, und es war echt schwer, rauszufinden, wohin man überhaupt sollte. Es gab kein wirkliches Zielgefühl – du bist einfach losgelaufen und hast gehofft, dass du irgendwann alle Gegner findest. Und die KI? Die hat sich manchmal verhalten wie betrunken. Entweder sie ist direkt auf dich zugerannt oder hat irgendwo gegen eine Wand gestarrt. Besonders im späteren Verlauf wurde das richtig zäh.

Aber, und das ist jetzt keine Ausrede, irgendwie passt das alles. South Park war nie dafür gedacht, glattgebügelt zu sein. Das Spiel ist ein bisschen wie die Serie selbst in den ersten Staffeln: billig produziert, technisch wackelig, aber mit einer Menge Charakter. Wenn du damit aufgewachsen bist – oder es dir später wie ich reingezogen hast – wirst du verstehen, warum dieses Spiel trotz seiner Schwächen einen gewissen Charme hat.

Tipp: Wenn du es heute nochmal ausprobieren willst, dann schnapp dir eine vernünftige Retro Konsole, die zu deinen Bedürfnissen passt. Das läuft flüssiger, sieht ein bisschen besser aus, und du musst dich nicht mit dem fummeligen N64-Controller rumschlagen. Alternativ nutze einen Emulator wie RetroArch auf deinem PC. Naja, außer du willst’s ganz authentisch – dann viel Spaß beim Fluchen. 😅

South Park N64 Spiel zeigt Cartman, Kyle, Stan und Kenny im Schulbus mit Mr. Hankey und Mr. Garrison
Das ikonische South Park Intro: Komplett und in charmanter N64 Grafik. "I'm goin' down to South Park gonna have myself a time..."
Charakterauswahl-Screen im South Park Nintendo 64 Spiel mit Cartman, Kyle, Stan und Kenny
Vor dem Chaos kommt die Wahl: Spiele als dein Lieblingskind aus South Park und bereite dich auf Truthähne, Kühe & Co. vor.

Spiel 2 – South Park: Chef’s Luv Shack (1999)

Okay, Chef’s Luv Shack war… speziell. Und mit speziell meine ich: Ich hab’s weder damals noch heute komplett verstanden. Ich erinnere mich, wie ich die Cartridge in den Slot geschoben hab – voller Vorfreude auf ein neues verrücktes South Park-Abenteuer – und dann saß ich plötzlich in einem Quizspiel mit Minigames, das sich anfühlte wie eine bizarre Mischung aus Wer wird Millionär? und einem Trinkspiel mit Cartman. Nur ohne den Alkohol. Und ohne den Spaß – zumindest, wenn man’s allein gespielt hat.

Denn genau das war mein Fehler. Ich hab’s solo gestartet. Keine Mitspieler, keine Ahnung, und ganz ehrlich? Nach 10 Minuten dachte ich nur: „Was zur Hölle ist das?“
Das Spiel lebt komplett vom Multiplayer. Und zwar vom lokalen Couch-Coop-Multiplayer. Heißt: Wenn du ein paar Freunde mit absurdem Humor und niedrigen Ansprüchen an Minigames am Start hast, dann kann’s richtig witzig werden. Ich hab später mal mit zwei Kollegen eine Retro-Gaming-Nacht gemacht – und das Spiel lief stundenlang nebenbei. Es war stumpf, es war vulgär, aber wir haben uns totgelacht.

Die Fragen im Quiz waren übrigens echt South Park pur: viel unnützes Wissen, schräger Humor und zwischendurch total random. Einige Fragen waren so obskur, dass man sie nur mit Insiderwissen aus den frühen Staffeln beantworten konnte. Andere waren schlicht dämlich – aber genau das war ja der Witz. Dazwischen gabs dann Minigames à la „Luftballons zerstechen“, „Toilettenpapier rollen“ oder „Kuhschubsen“. Trash-Level 9000, aber genau deshalb irgendwie legendär.

Was ich allerdings richtig mies fand: Die technische Umsetzung. Ladezeiten wie aus der Hölle, stockende Übergänge und keine KI-Gegner – heißt, du musst mit anderen Leuten zocken. Allein geht da nix. Und das ist halt für ein Konsolenspiel echt bitter. Vor allem, wenn du wie ich damals als Einzelkind meistens alleine gezockt hast.

Unterm Strich ist Chef’s Luv Shack ein klassischer Fall von: „Wenn man’s richtig spielt, ist’s gar nicht mal so schlimm.“ Aber du brauchst die richtigen Leute, ein paar Snacks, ein paar kalte Getränke – und am besten eine Toleranzgrenze für schrägen 90er-Humor. Dann kann das Teil tatsächlich einen überraschend spaßigen Abend liefern. Aber sei gewarnt: Der Trash-Faktor ist hoch. Richtig hoch.

Chef aus South Park im Luv Shack Spiel mit Showgirls und Gender-Symbolen
Willkommen zur abgefahrenen Gameshow: Chef als Host, tanzende Girls und eine Prise absurder Symbolik – South Park at its weirdest.
Kategorienauswahl im South Park Quizspiel mit provokanten Fragetiteln
Die Fragen? Total South Park: Zwischen Alien-Sonden und schwulen Cowboys entscheidet sich, wer Humor versteht – oder flucht.

Spiel 3 – South Park Rally (2000)

Als ich gehört hab, dass es ein South Park-Rennspiel gibt, dachte ich zuerst an eine Parodie auf Mario Kart – ihr wisst schon, mit Cartman auf einem Hotdog-Wagen, Power-Ups à la Furzkanone und Strecken mitten durch South Park. Und… ja, genau das war es auch. Nur leider nicht so rund, wie es hätte sein können.

Ich hab South Park Rally für diese Review seit langem mal wieder gezockt und was mich etwas gewundert hat; ich habe das Game sogar auf meinem Miyoo Flip zum laufen bekommen. Was mich wieder direkt gekickt hat, war das Charakter-Design: Alle Lieblingsfiguren der Serie, eigene Fahrzeuge, trashige Strecken und total überdrehte Items. Ich mein, du konntest Leute mit einem riesigen Mr. Hankey-Schwarm bombardieren. Klingt nach Spaß, oder?

In der Theorie ja. In der Praxis… eher frustrierend.
Das Fahrgefühl war unfassbar schwammig. Ich weiß nicht, wie man das besser beschreiben soll – irgendwie wie Mario Kart auf Schmierseife. Kurven waren ein Glücksspiel, und wenn du einmal aus der Bahn geraten bist, war’s das meist mit dem Rennen. Es gab keine klassischen Runden wie bei anderen Racern, sondern eher so eine Art „Checkpoint-System“, bei dem man quer durchs Level düste. Total verwirrend – besonders als Kind, der einfach nur Rennen fahren wollte.

Aber (und das ist der Grund, warum ich’s trotzdem ewig gespielt hab): Der Humor war on point. Die Power-Ups, die Kommentare der Fahrer, die absurden Szenarien – das alles fühlte sich hundertprozentig nach South Park an. Es gab ein Level mitten im Rathaus, eins auf einem Friedhof, sogar eins während eines Schneesturms mit schlechter Sicht. Das Spiel war kreativ, keine Frage – es war nur technisch leider eine Katastrophe.

Rückblickend würd ich sagen: Das Spiel hatte ein geiles Konzept, aber die Umsetzung war einfach zu ambitioniert für das, was man damals mit der N64-Hardware leisten konnte. Wenn du’s heute zockst, brauchst du Geduld, Humor und ein paar Freunde, die nicht sofort wütend werden, wenn sie zum zehnten Mal wegen der Steuerung verlieren. 😅

Aber: Für South Park-Fans ist es ein kurioses Stück Gaming-Geschichte. Nicht gut im klassischen Sinn – aber unterhaltsam, wenn man weiß, worauf man sich einlässt. Ein bisschen wie die erste Staffel der Serie selbst: roh, ungeschliffen, und gerade deshalb irgendwie charmant.

South Park Rally Charakterauswahl auf dem Nintendo 64 mit Cartman als Cop
„Select Dude“: In South Park Rally schaltest du ikonische Charaktere frei – von Cartman Cop bis Alien-Kandidat.
South Park Rally N64 Gameplay mit verschiedenen Figuren, winterlicher Strecke und Kühen
Kart-Rennen mal anders: Auf verschneiter Strecke liefern sich Chef, Kenny und Jimbo ein Duell – Kühe inklusive.

Rezeption damals vs. heute

Wenn man heute über die South Park-Spiele fürs N64 spricht, dann passiert etwas Merkwürdiges: Leute grinsen. Und dann sagen sie sowas wie: „Boah ja, die Dinger waren soooo schlecht – aber irgendwie geil.“
Damals, als sie rauskamen, war die Stimmung noch ganz anders. Die Fachpresse hat die Spiele ziemlich zerrissen. Vor allem das erste Game wurde für seine schlechte Steuerung, schwache Grafik und langweiliges Gameplay kritisiert. IGN hat dem Ding, glaub ich, irgendwas um die 3/10 gegeben – und das war nicht übertrieben streng bewertet. Auch „Chef’s Luv Shack“ und „Rally“ haben richtig auf den Deckel bekommen.

Ich erinnere mich noch an ein altes Print-Magazin (vielleicht N64-Magazin oder sowas), das sinngemäß schrieb: „Wenn du Freunde vergraulen willst, lad sie zum South Park-Multiplayer ein.“ Autsch. Aber irgendwo auch berechtigt. Die Spiele wirkten halt mehr wie Marketingprodukte als echte Herzensprojekte. Schnell gemacht, maximaler Profit. Damals waren Lizenzspiele halt oft so – Quantität vor Qualität.

Aber heute? Da haben sich die Vorzeichen irgendwie verschoben.
Retro-Fans sehen die Dinger mit anderen Augen. Nicht als Gameplay-Meisterwerke, sondern als schräge Zeitkapseln. Ich hab in Foren wie Reddit oder Retro Gamer Boards richtig hitzige Diskussionen gesehen – Leute feiern die Atmosphäre, den Humor, die Nostalgie. Manche speedrunnen sogar das erste South Park-Spiel. Kein Witz. Es gibt ne ganze N64-Speedrun-Community, und „South Park“ ist da wirklich drin. Irgendwie ironisch, dass ein Game, das damals kaum jemand durchspielen wollte, heute um Sekunden optimiert wird.

Und ich kann’s irgendwo verstehen. Wenn du mit der Serie aufgewachsen bist, wenn du diesen dreckigen 90s-Humor gefeiert hast, dann ist es fast egal, ob das Gameplay mies war. Es ging um das Gefühl. Um diese irre Mischung aus „Das darf doch nicht im Laden stehen“ und „Ich liebe es heimlich trotzdem“.

Kurz gesagt: Die South Park-N64-Spiele haben heute sowas wie Kultstatus light. Nicht, weil sie objektiv gut wären – sondern weil sie Teil einer Ära waren, in der Videospiele noch wilder, roher und… ja, verrückter sein durften. Und das feiern wir heute eben auf unsere ganz eigene, nostalgische Art.

Comedy Central Bildschirm mit South Park Ausstrahlungszeit aus dem Nintendo 64 Spiel
Marketing pur: Chef’s Luv Shack erinnert zwischendurch daran, wann South Park im Fernsehen läuft – Werbung mitten im Spiel!

Technische Aspekte und Besonderheiten

Wenn ich eins über die N64-South-Park-Spiele sagen kann, dann: Technisch waren sie eine Achterbahnfahrt. Und nicht im positiven Sinn. Schon beim ersten Start fiel mir auf, wie komisch alles wirkte – die Texturen matschig, die Weitsicht begrenzt, und der Ton? Mal klar, mal komplett abgehackt. Klar, als Kind oder Jugendlicher denkst du dir nicht viel dabei, aber heute – aus Retro-Gamer-Sicht – sieht man schnell, wie limitiert die Dinge damals waren.

Ein Knackpunkt war definitiv die N64-Hardware selbst. Das System war ja schon für seine begrenzte Speicherleistung bekannt, vor allem im Vergleich zur PlayStation. South Park versuchte aber trotzdem, große Areale in 3D zu bauen, mit vielen Charakteren, Sounds und sogar voller Sprachausgabe. Und genau da wurde’s kritisch: Die Stimmen waren zwar original (also mit Trey Parker und Matt Stone), aber sie klangen, als würden sie durch ein kaputtes Walkie-Talkie aus dem Weltall kommen. Ich hab teilweise ganze Dialogzeilen nicht verstanden – besonders, wenn im Hintergrund Chaos herrschte.

Auch die Framerate war ein Problemkind. Gerade bei South Park Rally hatte ich manchmal das Gefühl, mein N64 würde gleich anfangen zu rauchen. Besonders bei mehreren Fahrern auf dem Screen ging alles in den Zeitlupenmodus. Und ey, bei einem Rennspiel ist das ungefähr so hilfreich wie ein Löffel beim Suppe-Trinken – nervig und komplett sinnlos. Die Steuerung litt darunter enorm. Statt präziser Kurvenlagen gab’s Rutschpartien und Clipping-Fehler, bei denen du zur Hälfte durch eine Wand geglitten bist.

Und dann waren da noch diese Unterschiede zwischen den Plattformen. Ich hab mir später auch mal die PC-Version vom ersten Spiel angeschaut – und holy crap, das ist fast ein anderes Game. Flüssiger, schärfer, besser steuerbar. Auch auf der PlayStation lief’s teilweise stabiler. Das N64 wirkte im Vergleich wie ein tapferer kleiner Kämpfer, der einfach überfordert war. Trotzdem: Irgendwie charmant. Irgendwie typisch South Park. Technik? Egal. Hauptsache Chaos.

Ein kleiner Fun Fact zum Schluss: Die Spiele hatten tatsächlich Speicherprobleme, sodass du nicht überall speichern konntest. Bei längeren Spielsessions bedeutete das: durchziehen oder alles nochmal. Ich hab’s gehasst – und gleichzeitig gefeiert. Das war eben Gaming in den 90ern. Nicht bequem. Aber ehrlich.

South Park Rally Screenshot mit Item-Würfeln und bunten Power-Ups wie bei Mario Kart
Mario Kart trifft South Park: Bunte Item-Boxen bringen Chaos auf die Strecke – was wohl diesmal drin ist?
Quizszene mit Kenny aus South Park und der Frage nach menschlichen Schließmuskeln
Typischer South Park-Fakt: Wie viele Schließmuskeln hat der Mensch? Kenny überlegt, während Chef auf die Antwort wartet.

Warum South Park auf dem N64 Kultstatus genießt

Weißt du, was mir immer wieder auffällt? Manche Spiele sind objektiv mies – und trotzdem lieben wir sie. South Park auf dem N64 ist so ein Fall. Wenn du’s nüchtern betrachtest, ist da nicht viel: hakelige Steuerung, matschige Grafik, konfuses Leveldesign. Aber wenn du mit der Serie aufgewachsen bist, wenn du diesen schrägen, unkorrekten Humor schon als Teen gefeiert hast, dann hat das Spiel einfach einen festen Platz im Herzen. So wie ein alter Kumpel, der immer Mist gebaut hat – aber auf die sympathische Art.

Ein großer Grund für diesen Kultstatus ist natürlich die Marke South Park selbst. Die Serie war damals neu, laut und anders. Sie hat sich über alles und jeden lustig gemacht – über Politik, Religion, Popkultur. Kein Thema war sicher. Und das Spiel hat genau diesen Ton getroffen. Wenn du damals als 10- bis 14-Jähriger nachts heimlich South Park geschaut hast, dann wolltest du dieses Spiel haben. Egal wie schlecht es war. Hauptsache, du konntest Cartman spielen und Leuten mit Schneebällen in die Fresse werfen.

Und dann ist da noch dieser ganz spezielle Retro-Charme.
Viele von uns sind mit dem Nintendo 64 groß geworden. GoldenEye, Mario Kart, Banjo-Kazooie – das war unsere Welt. Da hatte jedes Spiel noch Ecken und Kanten. Es ging nicht um Perfektion, sondern ums Gefühl. Und South Park hatte viel Gefühl. Es war verrückt, laut, frech – und einfach anders als alles, was sonst auf der Konsole lief. Keine typischen Maskottchen, keine heldenhaften Storylines – nur Cartman, der „Respect my authoritah!“ brüllt, während du durch South Park ballerst.

Auch die Sammelkultur spielt heute eine Rolle. Originalverpackte South Park-N64-Cartridges sind auf eBay inzwischen nicht mehr ganz billig – besonders in gutem Zustand. Viele Sammler suchen genau nach solchen kuriosen, polarisierenden Titeln. Nicht, weil sie gut sind, sondern weil sie eine Geschichte erzählen. Und South Park erzählt nun mal eine verdammt schräge.

Unterm Strich: Dieses Spiel ist ein Paradebeispiel für „So schlecht, dass es schon wieder geil ist“. Es ist roh, es ist wild, und es ist South Park in Reinform. Wenn du damit aufgewachsen bist, brauchst du keine Review-Punkte – du brauchst nur ein gelbes Cartridge, ein paar freie Stunden und die richtige Portion Nostalgie.

Gameplay-Szene aus South Park N64 Spiel mit Truthahn-Gegner, Schneeball und Jimbo’s Guns im Hintergrund
South Park auf dem N64 in Action: Mit Schneebällen gegen mutierte Truthähne – was will man mehr?

Fazit: Trash oder Tribut?

South Park auf dem N64 war chaotisch, vulgär – und irgendwie legendär. Trotz (oder gerade wegen) technischer Mängel und Geschmacklosigkeiten hat die Trilogie einen festen Platz in der Retro-Gaming-Historie. Wer South Park liebt und die 90er-Spielekultur verstehen will, kommt an diesen Titeln nicht vorbei.

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Adrian Lemme

Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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