Retroid Pocket Classic im Test – Wie gut ist der vertikale Retro-Handheld wirklich?

Titelgrafik zur Review des Retroid Pocket Classic – Retro-Handheld im vertikalen Game-Boy-Design mit Logos von Sega Saturn, Dreamcast, Mega Drive, Game Boy Color, PlayStation und GameCube. Fokus auf vielseitige Emulation und Nostalgie-Faktor.
🎮 Retroid Pocket Classic im Test: Der vertikale Android-Handheld im Game-Boy-Stil will Klassiker von NES bis Dreamcast mobil spielbar machen.

Artikel Inhalt

Als ich den Retroid Pocket Classic das erste Mal gesehen habe, war für mich sofort klar: Das ist kein weiterer „China-Handheld“ – das Teil sieht aus wie ein moderner Game Boy!
Aber kann ein vertikal gebauter Handheld heute noch überzeugen – technisch wie ergonomisch? Und wie schlägt er sich im Vergleich zu Geräten wie dem Retroid Pocket 5 oder dem TrimUI Brick?
Ich hab das Gerät jetzt mehrere Wochen im Alltag getestet: unterwegs, zuhause, am Fernseher – mit allem von NES bis PS2.
In diesem ausführlichen Test erfährst du, was der Retroid Pocket Classic wirklich kann – und ob er sich für dich lohnt.
Spoiler: Für bestimmte Gamer-Typen könnte er der beste Retro-Handheld 2025 sein. Aber nur, wenn du weißt, worauf du dich einlässt.

Technische Daten & Ausstattung – Was steckt im Classic?

Eins gleich vorweg: Der Retroid Pocket Classic ist zwar ein kleines Gerät – aber was drinsteckt, kann sich echt sehen lassen. Ich war selbst überrascht, wie viel Power in diesem kompakten Retro-Handheld im Game-Boy-Stil eigentlich steckt. Gerade für Fans von vertikalen Handhelds ist das hier eine echt spannende Alternative zum Analogue Pocket oder RG35XX – aber mit Android statt Linux.

Folgendes steckt in dem kleinen Kraftpaket:

  • Prozessor: Snapdragon G1 Gen 2
  • GPU: Adreno A12
  • RAM: 4 GB oder 6 GB LPDDR4x
  • Speicher: 64 GB oder 128 GB eMMC 5.1, erweiterbar per microSD
  • Display: 3,92-Zoll AMOLED mit 1240 × 1080 Pixeln
  • Betriebssystem: Android 14
  • Akku: 5000 mAh mit 27 W Schnellladefunktion
  • Konnektivität: Wi-Fi 5, Bluetooth 5.1

Ich hab mir direkt eine schnelle microSD-Karte mit 512 GB gegönnt – und das war definitiv die richtige Entscheidung. Damit hab ich alle meine Systeme drauf: NES, SNES, Mega Drive, GBA, PS1, N64, Dreamcast… sogar ein paar Android-Games wie Dead Cells und Stardew Valley. Wichtig ist: Achte auf eine gute Schreib- und Lesegeschwindigkeit (U3 oder A2 Standard), sonst nerven dich ewig lange Ladezeiten oder Emulator-Ruckler.
👉 Ich nutze aktuell diese SanDisk Extreme 512 GB microSD auf Amazon – läuft perfekt.

Ein besonderes Highlight ist das hochauflösende AMOLED-Display, das für brillante Farben und tiefe Schwarztöne sorgt – ideal für Retro-Spiele. Der leistungsstarke Akku ermöglicht stundenlanges Spielen, und dank Android 14 hast du Zugriff auf eine Vielzahl von Emulatoren und Apps.

Auch was die Anschlüsse angeht, ist der Classic echt gut ausgestattet:
USB-C zum Laden, 3,5mm-Klinke für Kopfhörer, ein microSD-Slot und sogar WiFi & Bluetooth sind an Bord. Für einen Handheld dieser Größe und Preisklasse ist das keine Selbstverständlichkeit. Ich hab’s echt gefeiert, dass ich meine 8BitDo-Controller direkt per Bluetooth koppeln konnte.

Beachte jedoch, dass der Retroid Pocket Classic keinen Video-Ausgang besitzt. Das bedeutet, dass du ihn nicht direkt an einen Fernseher anschließen kannst – er ist ausschließlich für den mobilen Einsatz konzipiert.

Akkutechnisch liefert der Classic laut Hersteller ca. 5–6 Stunden Laufzeit, was sich in meinen ersten Tests auch ziemlich realistisch angefühlt hat. Natürlich variiert das je nach Emulator – aber dazu kommen wir in einem späteren Abschnitt noch ausführlich.

Was mir direkt aufgefallen ist: Das Gerät fährt extrem schnell hoch. Einfach Power-Knopf drücken, und nach wenigen Sekunden bist du im Menü. Kein Bootscreen-Drama wie bei manchen Linux-Geräten. Das liegt natürlich am Android-System – ein echter Pluspunkt für Leute, die direkt loszocken wollen, ohne Setup-Gefrickel.

Unterm Strich liefert der Retroid Pocket Classic also ein sehr rundes Paket:
Solide Specs, alle relevanten Anschlüsse, schnelles Setup – und das Ganze in einem stylischen, vertikalen Formfaktor. Für Einsteiger wie für alte Emulator-Hasen ein spannendes Gerät. Aber denk dran: Ohne große SD-Karte wirst du mit deiner ROM-Sammlung schnell an Grenzen stoßen – investier da lieber gleich richtig.

Retroid Pocket Classic in Kiwi-Grün auf einem Gaming-Hintergrund, daneben ein Super Mario Bros. Game Boy Color-Cartridge und ein Glurak-Nanoblock-Modell – Shot zur Darstellung der Retro-Ästhetik und Farbwahl.
🧩 Retro-Feeling pur: Der Pocket Classic erinnert nicht nur optisch an frühere Game-Boy-Zeiten – auch die technischen Specs überzeugen für klassische Emulation.

Unboxing & erster Eindruck – Der Game Boy für Erwachsene?

Als der Retroid Pocket Classic endlich bei mir ankam, war ich direkt wieder zehn Jahre alt. Der Grund? Die Farbe. Ich hab mir die Variante in „Kiwi“ bestellt – und sie sieht exakt so aus wie mein allererster Game Boy Color. Dieses leicht hellgrüne Gehäuse, das wir früher einfach „grün“ nannten, hat bei mir sofort den Nostalgiehebel umgelegt. Schon beim Auspacken wusste ich: Pokémon Kristall wird mein erstes Spiel auf diesem Gerät. Und ja, allein für diesen Moment hat sich der Kauf gelohnt.

Der Lieferumfang ist ziemlich basic: Im Karton liegt der Retroid Pocket Classic, dazu ein USB-C-Ladekabel und ein Quickstart-Guide – das war’s. Keine Displayschutzfolie, kein Zubehör – aber ehrlich gesagt hab ich die auch nicht vermisst. Das Gerät ist sofort einsatzbereit, das Display wirkt robust genug, und was zählt, ist ja eh, was drinsteckt.

Und das wirkt direkt beim ersten Einschalten richtig durchdacht: Der Classic startet blitzschnell, ganz ohne Bootscreen oder Verzögerung – typisch Android eben. Innerhalb von Sekunden bist du im System, kannst durch die Menüs navigieren, Emulatoren starten oder Apps aus dem Play Store ziehen. Besonders praktisch: Der kleine Menü-Button an der Front funktioniert gleichzeitig als Zurück-Taste – ideal für Android-Navigation, Emulator-Steuerung oder einfach zum Homescreen wechseln.

Was die Verarbeitung angeht, war ich positiv überrascht:
Das Gehäuse besteht aus mattem, griffigem Kunststoff, der hochwertiger wirkt, als ich es erwartet hätte. Das Ding liegt leicht, aber stabil in der Hand – genau richtig für unterwegs. Nichts klappert, nichts knarzt. Und das 3,92-Zoll AMOLED-Display? Alter, was für ein Upgrade gegenüber klassischen IPS-Panels! Farben knallen, Schwarz ist wirklich schwarz – gerade bei dunkleren Spielen wie Castlevania: Aria of Sorrow oder Metroid Fusion ein echter Genuss. Das knallige AMOLED-Display bringt die düstere Atmosphäre der Raumstation so stark rüber, dass ich direkt wieder komplett drin war – besser als je zuvor.

👉 Falls du das Spiel selbst (wieder)entdecken willst: Hier geht’s zu meiner Metroid Fusion Review – ein echter GBA-Klassiker, den ich jedem Retro-Fan nur ans Herz legen kann.

Die Tastenqualität ist ebenfalls solide:
Das D-Pad ist präzise, leicht konkav und erinnert mich stark an den GBA SP – was super zu 2D-Klassikern passt. Die ABXY-Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt. Die Schultertasten sind zwar etwas enger platziert (klar, wegen der vertikalen Bauweise), aber ich kam damit auf Anhieb klar – selbst bei komplexeren Titeln wie Final Fantasy IX oder Tony Hawk’s Pro Skater 2.

Noch ein Highlight: Das Gerät ist extrem portabel. Ich hab’s inzwischen fast täglich im Rucksack oder in der Jackentasche dabei – ob für kurze Zocks zwischendurch oder längere Bahnfahrten. Genau dafür wurde das Ding gemacht.

Ach, und falls du das Unboxing mal in Aktion sehen willst – ich hab ein kurzes Video dazu auf Instagram hochgeladen. Schau gerne mal rein:
👉 Unboxing-Video auf meinem Instagram-Kanal

Unterm Strich: Das Unboxing war für mich weniger ein Tech-Moment und mehr ein persönlicher Throwback. Allein das Gefühl, Pokémon Kristall auf einem modernen Gerät in klassischer Game-Boy-Form zu starten, war schon das Geld wert. Und obwohl der Lieferumfang minimal ist, überzeugt der erste Eindruck auf ganzer Linie.

Retroid Pocket Classic mit EmulationStation-Frontend (ES-DE) im Einsatz. Darstellung eines GameCube-Spieles in der Übersicht mit Retro-Konsolen im Hintergrund – Beispiel für Android-Frontend und Nostalgie-UI.
📱 EmulationStation als Frontend: Der Classic lässt sich dank Android mit ES-DE besonders komfortabel bedienen – hier mit GameCube-Theme.
Direkter Vergleich: Der klassische Game Boy Color in Kiwi-Grün neben dem modernen Retroid Pocket Classic im gleichen Farbton – Rückblick auf persönliche Kindheitserinnerung mit neuer Technik.
💚 Gestern & Heute: Mein erster Handheld war ein grüner Game Boy Color – der Retroid Pocket Classic in exakt dieser Farbe bringt das Gefühl zurück.

Design & Ergonomie – Retro trifft Alltagstauglichkeit?

Der Retroid Pocket Classic ist ein Gerät, das man automatisch mit beiden Händen halten will – so wie früher. Dieses vertikale Format hat etwas wahnsinnig Vertrautes. Ich hab in den letzten Jahren so viele Handhelds getestet, aber keiner hat mir beim ersten Griff so direkt dieses Game-Boy-Gefühl zurückgegeben wie der hier.

Und trotzdem ist das Ding kein Retro-Gag. Das Design wirkt modern und bewusst gewählt – nicht wie ein billiger Abklatsch. Die leicht angerauten Kanten, das symmetrische Button-Layout, die Proportionen… das ist durchdacht. Selbst die Rückseite hat eine angenehme Struktur, sodass der Classic auch bei längeren Sessions nicht aus der Hand rutscht.

Ich war anfangs skeptisch, ob der Formfaktor nicht auf Kosten der Ergonomie geht – vor allem, weil ich recht große Hände habe. Aber tatsächlich spielt sich der Classic erstaunlich komfortabel. Klar, bei PS1-Games mit vielen Buttons kann’s mal etwas eng werden – aber für alles bis einschließlich GBA hatte ich keinerlei Probleme.

Was die Steuerung angeht, ist er kompromisslos retro:
Es gibt keine Analogsticks, keine analogen Trigger – und genau das muss man mögen. Für Plattformers, Taktikspiele und 2D-RPGs ist das Teil perfekt. Aber wer viel Mario Kart Double Dash!!, God of War oder Tony Hawk’s Underground zocken will, wird mit dem Classic schnell an Grenzen stoßen – einfach, weil die Eingabemöglichkeiten fehlen. Und das ist keine Schwäche im Design, sondern eher ein klar gesetzter Fokus: Retro first.

Spannend wird es im Vergleich zu anderen Geräten:

  • Der TrimUI Brick ist ebenfalls vertikal, aber kleiner, günstiger und deutlich minimalistischer. Ich mag ihn – gerade als Einsteigergerät – aber der Classic fühlt sich in jeder Hinsicht hochwertiger an. Display, Verarbeitung, Android statt Linux – das ist schon eine andere Liga.
    👉 Meine Review zum TrimUI Brick findest du hier
  • Der Analogue Pocket spielt technisch natürlich ganz oben mit: FPGA-Genauigkeit, modulare Module, Retina-Display – aber auch ein ganz anderer Preisbereich. Wenn du absolute Originaltreue suchst, bist du dort richtig. Aber der Pocket Classic ist flexibler, offener, emulatorfreundlicher – und kostet weniger als die Hälfte.
  • Und dann wäre da noch der Retroid Pocket 5 – deutlich leistungsstärker, mit AMOLED-Display, Switch-Emulation und allem Drum und Dran. Aber: Er ist horizontal gebaut, liegt ganz anders in der Hand und fühlt sich deutlich technischer an. Für mich ist das eher ein Android-Gaming-Device – der Classic dagegen ist ein echter „Pick-up-and-play“-Handheld, mit emotionalem Retro-Charme.
    👉 Meine Review zum RP5 findest du hier

Für mich persönlich ist der Classic das Gerät, das ich automatisch in die Hand nehme, wenn ich ein paar Minuten entspannen will. Nicht zum Tüfteln, nicht für High-End-Emulation – sondern für echte Klassiker wie Donkey Kong Country, Tetris DX oder Golden Sun. Genau dafür wurde er gebaut – und genau da glänzt er.

Rückseite des Retroid Pocket Classic mit sichtbaren L1, L2, R1 und R2 Buttons sowie Lüftungsschlitzen und strukturierter Griff-Fläche. Fokus auf Ergonomie und Steuerlayout für klassische und moderne Emulatoren.
🎮 Vier Schultertasten, klare Linien: Auch ohne analoge Trigger lässt sich der Classic präzise bedienen – Retro-Feeling mit funktionalem Minimalismus.
Seitlicher Blick auf den Retroid Pocket Classic in Kiwi-Grün. Sichtbar sind Power-Button, Lautstärkewippe und die ergonomische Wölbung auf der Rückseite für besseren Grip – ideal für Retro-Gaming im vertikalen Format.
📐 Durchdachte Form: Die ergonomische Rückseite und seitlich angebrachten Tasten sorgen für angenehmes Handling trotz des kompakten Formfaktors.

Emulation & Steuerung – Wie gut laufen die Spiele wirklich?

Wenn du schon mal ein bisschen mit Retro-Emulation zu tun hattest, weißt du: Nicht jedes Gerät ist für jedes System geeignet – und beim Retroid Pocket Classic wird das besonders deutlich. Er emuliert viel mehr, als man auf den ersten Blick denkt – aber nicht alles gleich gut.

Fangen wir mit dem an, was er richtig gut kann:
8- und 16-Bit-Systeme wie NES, SNES, Mega Drive, Game Boy, Game Boy Color und GBA laufen absolut reibungslos. Ich hab stundenlang Pokémon Kristall, Super Mario World, Castlevania: Aria of Sorrow und Donkey Kong Country 2 gezockt – ohne Ruckler, ohne Input-Lag, einfach genau so, wie man’s sich wünscht. Die präzise Steuerung mit dem guten D-Pad macht gerade bei 2D-Games richtig Laune. Da kommt echtes Oldschool-Feeling auf.
👉 Falls du neue Inspiration brauchst: In meinen Retro Must-Plays im Juli sind ein paar perfekte Titel für den Pocket Classic dabei.

Auch PlayStation 1 funktioniert erstaunlich stabil. Ich hab Final Fantasy IX, Tony Hawk’s Pro Skater 2 und Castlevania: Symphony of the Night getestet – alles läuft spitzenklasse mit RetroArch oder DuckStation. Aber: Hier wird es schon etwas tricky mit der Steuerung. Es gibt eben keine Analog-Sticks. Und auch wenn viele PS1-Games noch auf reine Digitalsteuerung setzen, vermisst man sie bei bestimmten Spielen irgendwann. Ape Escape? Gerade noch spielbar. Metal Gear Solid? Geht – aber fühlt sich nicht ganz vollständig an.

Wenn du in die nächste Emulations-Stufe willst – also Dreamcast, N64 oder gar GameCube – wird die Luft dünner.
Klar, Android als OS bringt theoretisch viele Emulatoren mit – aber die fehlenden Sticks und Trigger machen hier den entscheidenden Unterschied. Ich hab z. B. Sonic Adventure auf Dreamcast gestartet, und ja, es lief – aber es war kein gutes Spielerlebnis. Crazy Taxi zum Beispiel funktioniert tatsächlich erstaunlich gut, weil’s kaum komplexe Eingaben braucht. Auch Soul Calibur oder Hydro Thunder lassen sich mit etwas Feintuning vernünftig spielen.
Und Super Mario 64 auf dem N64? Technisch möglich, aber ohne Analogstick fehlt dir einfach das Gefühl. Die Steuerung wirkt erzwungen, nicht dafür gemacht.
GameCube-Emulation? Nur theoretisch. Dolphin läuft spitze, aber es fehlt dir der ganzheitliche Input für Spiele wie Metroid Prime oder Wind Waker.

Dazu kommt: Die Schultertasten sind zwar da, aber eben nicht analog. Rennspiele wie F-Zero GX oder Shooter wie TimeSplitters 2 sind damit eigentlich nicht sinnvoll spielbar. Ich hab’s probiert – rein technisch ja, spielerisch nein. Und genau deshalb sehe ich den Classic ganz klar nicht als Allround-Handheld für alles von NES bis PS2. Sondern als das, was er sein will: Ein fokussiertes Gerät für klassische 2D-Games und frühe 3D-Titel.

Was ich anfangs fast übersehen hätte: Es gibt zwei Modellvarianten. Ich hab die Version mit dem klassischen Button-Layout, aber es gibt auch eine mit einem 6-Button-Setup, das an alte Sega-Konsolen erinnert – wie beim Mega Drive oder Saturn. Das ist vor allem für Prügler wie Street Fighter II oder Mortal Kombat richtig angenehm – auch wenn das Layout nicht immer 1:1 zu den Emulatoren passt.

Dafür glänzt er umso mehr bei der Stabilität der Emulatoren. Ich nutze RetroArch in Kombination mit dem EmulationStation (ES-DE) Frontend, was auf dem vertikalen Screen super funktioniert. Du bekommst Cover, Boxarts, Spielinfos – und kannst deine Library ganz entspannt nach Systemen sortieren. Die Menüführung ist sauber, Save States laufen zuverlässig, und durch Android hast du den Vorteil, zwischen Emulatoren schnell zu wechseln – oder mal eben was anderes zu installieren.
👉 Wenn du gerade erst ins Thema einsteigst, hilft dir auch mein RetroArch Starter-Guide dabei, alles sauber einzurichten.

Mein persönliches Highlight: Golden Sun auf GBA. Sieht unfassbar gut aus auf dem AMOLED-Display, läuft perfekt – und durch die vertikale Haltung fühlt es sich an wie ein modernisierter Game Boy Advance, nur eben smarter, schneller, angenehmer.

Unterm Strich gilt: Der Classic ist nicht der Emulator-Alleskönner, aber dafür auch nicht gedacht. Seine Stärken liegen in 2D-Games, frühen 3D-Titeln und Emulator-Komfort per Android. Wer mehr will – etwa PS2- oder Switch-Games in HD – sollte sich den Retroid Pocket 5 Test anschauen. Aber wer wie ich einfach Golden Sun, Super Mario World oder Symphony of the Night auf dem Balkon zocken will – der ist hier absolut richtig.

Gameplay-Szene von Crazy Taxi auf dem Retroid Pocket Classic mit bunter Retro-Hardware im Hintergrund. Das Spiel läuft flüssig – ideal für Handhelds ohne komplexe Steuerung.
🚕 Arcade-Feeling pur: Crazy Taxi funktioniert erstaunlich gut auf dem Classic – wenig Tasten, viel Spaß und ein perfektes Beispiel für einfache Dreamcast-Emulation unterwegs.
Pokémon Colosseum läuft auf dem Retroid Pocket Classic – Screenshot aus einem Kampf mit Charizard-Modell im Hintergrund. Beispiel für GameCube-Emulation auf einem vertikalen Handheld inklusive Workarounds für die Steuerung.
✨ Pokémon Colosseum auf einem vertikalen Handheld – wer hätte das gedacht? Trotz kleinerer Steuerungshürden lässt sich der Klassiker überraschend gut spielen.

Android-Software & Bedienung – Flexibel, aber auch limitiert?

Einer der größten Unterschiede zwischen dem Retroid Pocket Classic und vielen anderen Retro-Handhelds ist ganz klar das Betriebssystem: Statt Linux oder einer abgespeckten Oberfläche läuft hier ein vollwertiges Android 14 – und das bringt einige echte Vorteile, aber auch ein paar kleine Haken mit sich.

Zunächst mal das Positive:
Das Gerät fährt extrem schnell hoch, du bist in wenigen Sekunden auf dem Homescreen, kannst Emulatoren starten, Apps installieren oder direkt ein Spiel aus deiner Library laden. Kein Setup-Drama, kein Fummeln mit SD-Karten – einfach einschalten und loszocken. Besonders der integrierte Sleep-Modus ist Gold wert: Du kannst mitten im Spiel pausieren, das Gerät sperren, und später genau an derselben Stelle weitermachen – ganz ohne Save State. Für unterwegs oder auf der Couch einfach super praktisch.

Auch der Zugriff auf den Google Play Store macht vieles einfacher:
Ich hab mir direkt RetroArch gezogen, EmulationStation eingerichtet, YouTube, Spotify und ein paar Android-Spiele installiert – und das alles in wenigen Minuten. Ja, du kannst mit dem Retroid Pocket Classic auch ganz entspannt Dead Cells, Stardew Valley, Huntdown oder Slay the Spire spielen – nativ und ohne Emulator.
👉 Meine Empfehlungen dazu findest du hier: Die besten Android-Retro-Games ohne Emulator

Die Oberfläche ist dabei angenehm minimalistisch – gerade wenn du EmulationStation (ES-DE) als Frontend nutzt. Alles ist sauber sortiert, du bekommst Cover, Boxarts und eine richtig schöne Spielübersicht. Und das Beste: Das Ganze läuft auch mit dem D-Pad – Touch brauchst du nur selten, z. B. beim App-Wechsel oder in den Einstellungen.

Natürlich hat Android auch seine kleinen Eigenheiten. Die Oberfläche ist zwar schnell, aber bei schlechter Konfiguration können sich mal unnötige Hintergrundprozesse einschalten. Ich empfehle, automatische Updates auszuschalten und möglichst wenig Apps gleichzeitig laufen zu lassen. Auch die Akku-Optimierung sollte man manuell anpassen, wenn Emulatoren im Hintergrund laufen sollen – aber das ist in zwei Minuten erledigt.

Was du außerdem wissen solltest: Manche Emulator-Features (z. B. Quick-Launch per Hotkey) funktionieren unter Android etwas anders oder erfordern Zusatz-Apps. Ich hab mir dafür ein paar kleine Helfer installiert, die z. B. automatisch in den Vollbildmodus schalten oder Hintergrundprozesse blocken – wenn du da Tipps brauchst, schreib mir gern in die Kommentare.

Insgesamt fühlte sich der Umstieg von Linux- oder Custom-Firmware-Handhelds auf Android aber erfrischend unkompliziert an. Keine Terminal-Kommandos, keine komplizierten BIOS-Strukturen – du kannst hier einfach wie bei einem Android-Smartphone alles einrichten, was du brauchst.

Fazit: Wer Bock auf maximale Flexibilität hat – Emulatoren, Android-Games, Frontends, Cloud-Saves, Google-Konto, YouTube – bekommt hier ein richtig rundes Software-Erlebnis. Klar, es ist nicht so „puristisch“ wie ein Miyoo Mini oder ein Analogue Pocket – aber dafür deutlich alltagstauglicher. Und für jemanden wie mich, der gerne unterwegs mal eben zwischen Pokémon Kristall und Huntdown wechselt, ist das genau das Richtige.

Retroid Pocket Classic mit EmulationStation (ES-DE) als Frontend, geöffnet in der Game-Boy-Color-Library. Im Fokus steht die Spielauswahl rund um Pokémon Pinball und weitere Klassiker. Beispiel für Android-basierte Emulatorverwaltung mit optischem Retro-Charme.
🎮 EmulationStation als Herzstück: Übersichtliche Game-Library mit Cover-Ansicht – Android-Emulation auf dem Retroid Pocket Classic war noch nie so komfortabel.

Akkulaufzeit & Aufladen – Wie schlägt sich der Akku unterwegs?

Wenn ich eins an Retro-Handhelds richtig schätze, dann ist es eine verlässliche Akkulaufzeit. Nichts ist frustrierender als ein leerer Bildschirm kurz vor dem Speicherpunkt – gerade bei längeren Games wie Golden Sun oder Final Fantasy IX. Der Retroid Pocket Classic hat mich in dem Punkt ehrlich gesagt positiv überrascht.

Verbaut ist ein 5000 mAh Akku, was erstmal nach viel klingt – und das ist es auch. Je nachdem, was du spielst, hält der Akku zwischen 5 und 7 Stunden durch. Bei leichtgewichtigen Systemen wie GBA, NES oder SNES komme ich locker auf 6,5 bis 7 Stunden – perfekt für ein langes Wochenende, Pendelfahrten oder verregnete Nachmittage auf dem Sofa.

Sobald du dich in Richtung PS1 oder Dreamcast bewegst, geht der Verbrauch etwas hoch – da sind dann eher 4,5 bis 5 Stunden realistisch. Ich hab z. B. Tony Hawk’s Pro Skater 2 gut 2 Stunden am Stück gezockt, inklusive ein paar Emulator-Wechseln, und hatte danach noch über 50 % Akku. Selbst bei voller Displayhelligkeit bleibt das Gerät angenehm effizient.

Was das Ladeverhalten angeht: Geladen wird über USB-C mit bis zu 27 W Schnellladung – mit dem passenden Netzteil ist der Classic also in rund 1,5 bis 2 Stunden wieder bei 100 %. Ich hab’s mehrfach getestet, auch unterwegs mit Powerbank, und hatte nie Probleme. Der Handheld wird dabei nur leicht warm und lässt sich sogar während des Ladens weiterbenutzen, ohne dass sich die Performance verändert.

Besonders angenehm: Android zeigt dir präzise an, wie lange das Laden noch dauert – und im Energiemenü kannst du sogar Apps oder Emulatoren priorisieren. Ich hab mir z. B. einen Akkuschon-Modus für RetroArch angelegt, mit reduzierter Helligkeit und deaktiviertem Wi-Fi – bringt nochmal locker 30–40 Minuten extra Laufzeit.

Wenn ich den Classic mit anderen Geräten vergleiche, schneidet er richtig gut ab.
Der TrimUI Brick hält ähnlich lange, ist aber leistungsschwächer. Der Retroid Pocket 5 bietet mehr Power, aber frisst bei PS2- oder Switch-Emulation auch mehr Energie – da bist du eher bei 3 bis 4 Stunden.
Und dann wäre da noch der Miyoo Flip, den ich ja ebenfalls getestet habe: Mit seinem 3000 mAh Akku hält er zwar etwas kürzer durch, punktet dafür aber mit einem besonders kompakten Format – gerade in Kombination mit MinUI ein superleichtes Setup für schnelle Retro-Sessions zwischendurch.

👉 Hier findest du meine ausführliche Review zum Miyoo Flip – inklusive aller Laufzeiten, Emulationsdetails und Vergleichswerte.

Fazit: Der Retroid Pocket Classic ist zwar kein Akkumonster wie ein E-Ink-Handheld, aber er liefert zuverlässige Laufzeiten, lädt schnell und ist damit absolut alltagstauglich. Gerade für klassische Games mit weniger Energiehunger ist er ein perfekter Begleiter für unterwegs.

Gameplay von Diddy Kong Racing auf dem Retroid Pocket Classic, gehalten vor farbenfrohem Retro-Hardware-Setup. Beispiel für N64-Emulation mit begrenzter Steuerung, aber stabiler Akkuleistung bei mittlerer Auslastung.
🔋 Solide Laufzeiten auch bei N64: Diddy Kong Racing läuft stabil – der Akku hält trotz anspruchsvollerer Emulation locker mehrere Stunden durch.

Für wen lohnt sich der Retroid Pocket Classic?

Wenn du diesen Test bis hierhin gelesen hast, hast du vermutlich schon ein gutes Gefühl dafür bekommen, was der Retroid Pocket Classic kann – und was eben nicht. Und genau darum geht’s jetzt zum Schluss: Ist das der richtige Handheld für dich? Oder passt vielleicht doch ein anderes Gerät besser zu deinem Spielstil?

Ich sag’s mal so: Wenn du ein Gerät suchst, das sich anfühlt wie ein moderner Game Boy, dann wirst du den Classic lieben. Das vertikale Format, das brillante AMOLED-Display, die D-Pad-Steuerung und das bewusst auf 2D-Emulation ausgerichtete Design – das schreit förmlich nach Pokémon Kristall, Chrono Trigger oder Castlevania: Aria of Sorrow. Wenn du also primär Spiele bis PS1-Niveau zockst, ist das hier so ziemlich das beste Gesamtpaket, das ich in dieser Form kenne.

Du bist eher Fan von komplexeren 3D-Titeln, willst Metroid Prime, Wind Waker oder SSX 3 flüssig in HD zocken? Dann ist der Classic eher nichts für dich – da wäre der Retroid Pocket 5 definitiv die bessere Wahl. Mehr Power, mehr Steueroptionen, aber eben auch größer, schwerer, horizontal.

Du willst das leichteste Setup überhaupt und brauchst nur ein solides GBA- oder SNES-Erlebnis für zwischendurch? Dann schau dir mal den TrimUI Brick an – der ist supergünstig, läuft mit MinUI und passt in jede Hosentasche.

Oder suchst du was mit nostalgischem Flip-Design, dann wäre vielleicht der Miyoo Flip eher dein Ding – auch hier bekommst du gute 2D-Emulation, aber eben im kompakten Clamshell-Format.

Was ich besonders mag: Der Retroid Pocket Classic ist nicht überladen. Er will nicht alles sein – sondern ein kompakter, stylischer Retro-Handheld mit Android-Flexibilität, der dir deine liebsten Klassiker einfach und bequem zugänglich macht. Und das macht er verdammt gut.

🎯 Kurz zusammengefasst – der Classic lohnt sich für dich, wenn…

  • du am liebsten 2D-Spiele und frühe 3D-Games zockst (NES, SNES, GBA, PS1)
  • du ein vertikales Format und das Game-Boy-Feeling feierst
  • du keine Lust auf Linux-Setups oder Bastelarbeit hast
  • du auch Android-Games oder Apps nutzen möchtest
  • du ein kompaktes Gerät für unterwegs suchst

💡 Weniger geeignet ist er, wenn…

  • du unbedingt GameCube, PSP oder PS2 in hoher Qualität emulieren willst
  • dir analoge Steuerung wichtig ist
  • du viel mit Custom Firmware experimentieren möchtest

Wo kaufen?

Ich hab meinen Classic direkt beim Händler bestellt – dort bekommst du meist den besten Preis, auch wenn du ein paar Tage auf den Versand warten musst.
👉 Hier geht’s zum aktuellen Angebot auf GoRetroid
Alternativ bieten einige EU-Shops schnelleren Versand, aber oft 20–30 € Aufpreis.

Mein Fazit

Der Retroid Pocket Classic hat mich genau da abgeholt, wo meine Gaming-Reise mal begonnen hat – beim Game Boy Color in Kiwi-Grün. Und jetzt, mit einem hochauflösenden Display, Android, schnellem Laden und ordentlich Power für Klassiker – fühlt sich alles irgendwie wie ein Upgrade meiner Kindheit an. Und das ist ein ziemlich gutes Gefühl.

Und du?

Hast du den Retroid Pocket Classic schon ausprobiert – oder überlegst du noch?
Schreib mir gerne in die Kommentare, was du davon hältst, welche Spiele bei dir als Erstes drauf laufen würden oder ob du eher Team Flip, Brick oder Pocket 5 bist.

Wenn du Fragen zum Setup hast oder unsicher bist, welches Gerät zu dir passt – schreib mir gerne auf Instagram oder direkt hier im Blog.
Und wenn du den Classic über meinen Link bestellst, unterstützt du retrolegends.de ganz automatisch – für dich bleibt der Preis gleich. Danke dafür! 🙌

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Pokémon Kristall läuft auf dem Retroid Pocket Classic – Ingame-Szene mit Totodile und Cyndaquil während eines Kampfes. Das ikonische GBC-Spiel spielt sich auf dem AMOLED-Display so nostalgisch wie nie zuvor.
💎 Zurück in die Kindheit: Pokémon Kristall! Auf dem Pocket Classic fühlt es sich an, als wäre es nie anders gedacht gewesen.
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Adrian Lemme

Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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