Anbernic RG40XX H Review – Lohnt sich der Budget-Handheld immer noch?

Titelgrafik zur RG40XX H Review mit großem, farbigen Schriftzug und einem weißen Handheld rechts; auf dem Display läuft ein Kart‑Rennspiel mit HUD, Rundenanzeige und Item‑Icon
Kompakt zusammengefasst: RG40XX H im Praxischeck.

Artikel Inhalt

Es gibt Retro-Handhelds, die hype-mäßig einschlagen wie eine Retro-Supernova und dann gibt es Geräte wie den Anbernic RG40XX H, die einfach still und leise über Monate hinweg eine riesige Fanbase aufbauen. Als ich neulich gelesen habe, dass der RG40XX H mittlerweile zu den meistverkauften Anbernic-Geräten aller Zeiten gehört, musste ich schmunzeln. Denn ganz ehrlich: Ich war bei Release überhaupt nicht heiß drauf.

Erst vor Kurzem habe ich ihm eine echte Chance gegeben und dabei festgestellt, wie viel Spaß ein günstiger Handheld machen kann, wenn man nicht ständig den neuesten Tech-Hype braucht. Vor allem, weil das Teil inzwischen oft deutlich unter dem ursprünglichen Release-Preis zu haben ist. Für viele könnte er genau deshalb JETZT spannender sein als damals.

In diesem Review erzähle ich dir, warum der RG40XX H nach über einem Jahr immer noch ein erstaunlich starkes Einsteiger-Gerät ist, wo er mich überrascht hat und welche Grenzen du kennen solltest. Ich nehme dich mit durch meinen Alltagstest, bei dem ich ihn zum Beispiel im Zug, auf der Couch und sogar kurz im Urlaub gezockt habe. ganz ohne den Anspruch auf Perfektion, sondern mit Lust auf echte Retro-Vibes.

Wenn du dich fragst, ob sich der Kauf heute noch lohnt: Hier bekommst du die ehrliche Antwort.

Warum der RG40XX H 2025 immer noch relevant ist

Ich sag’s dir ganz ehrlich: Der Anbernic RG40XX H war für mich lange so ein Gerät, das ich irgendwie ständig ignoriert habe. Jeder hatte ihn, alle fanden ihn „solide“, aber nichts daran hat mich damals so richtig angefixt. Vielleicht lag’s daran, dass 2024 gefühlt jeden Monat ein neuer Retro-Handheld rausgekommen ist und ich schon völlig übersättigt war. Erst jetzt, hab ich mir gedacht: „Okay, gib dem Ding endlich eine faire Chance.“ Und rückblickend ärgere ich mich fast ein bisschen, dass ich so spät dran bin.

Ein Grund, warum der RG40XX H heute spannender ist als zu Release, ist ganz simpel: der Preis. Das Teil war damals schon nicht teuer, aber inzwischen bekommst du ihn oft unter 50 Euro, teilweise sogar noch günstiger, wenn du ein gutes AliExpress-Angebot erwischst. Und ganz ehrlich, in einer Welt, in der manche Retro-Handhelds inzwischen in Preisregionen eines gebrauchten GameCube rutschen, ist das eine richtig angenehme Bodenhaftung.

Dazu kommt dieses Ding, das man nicht unterschätzen darf: Stabilität durch Zeit. Während viele neuere Geräte noch mitten in Firmware-Chaos, Bugfixes und ständigem „Patches kommen irgendwann“-Gamble stecken, hat der RG40XX H mittlerweile eine extrem eingespielte Community hinter sich. GarlicOS? MinUI? Laufen wie ’ne Eins. Ich hatte in meinem Test nicht mal einen einzigen Absturz, was bei günstigeren Linux-Handhelds sonst eher so ein „mal sehen was passiert“-Abenteuer ist.

Was mich aber wirklich überrascht hat: Wie gut er sich immer noch im Alltag schlägt. Ich hab ihn mit auf eine Zugfahrt genommen, einfach nur ein paar PS1-Klassiker wie Resident Evil  oder Final Fantasy IX angespielt und gemerkt, wie angenehm unkompliziert dieser Handheld ist. Kein Android-Gefummel, kein hundert Menüs tiefes Setup, keine „warte, ich muss erst die GPU-Frequenz anpassen“-Momente. Einschalten, ROM starten, los. So eine Art von Retro-Komfort wird heutzutage fast schon selten.

Und weil er eben nicht versucht, mehr zu sein, als er ist: ein günstiger, einsteigerfreundlicher, verlässlicher Retro-Handheld. Daher funktioniert er heute besser als viele denken. Vor allem, wenn du SNES, Mega Drive, GBA oder PS1 liebst, sind seine Stärken genau dort, wo du sie brauchst.

Wenn du also nach einem Gerät suchst, das deine Couch-Abende entspannt begleitet, ohne dein Konto zu sprengen, dann ist der RG40XX H überraschend relevant. Vielleicht sogar relevanter als damals beim Launch.

Drei Anbernic RG40XX H auf dunkler Tischfläche, Farbtöne Schwarz, Weiß und Blau; jeweils mit D‑Pad, ABXY‑Tasten und zwei Analogsticks mit roten Ringen, seitliche Slots und Lautsprecher sichtbar.
Farbvarianten und Layout auf einen Blick

Design & Verarbeitung – solide Basis statt Glanzstück

Ich erinnere mich noch daran, wie ich den RG40XX H zum ersten Mal aus der Verpackung gezogen habe. Mein erster Gedanke war tatsächlich sowas wie: „Okay… deutlich hochwertiger, als ich’s erwartet hätte.“ Vielleicht lag das an meinen Erfahrungen mit früheren Budget-Geräten, die sich manchmal eher angefühlt haben wie Überraschungsei-Spielzeug. Aber hier? Nope. Der RG40XX H wirkt sachlich, stabil und irgendwie unaufgeregt, auf eine sympathische Art.

Was mir positiv auffällt: Das Design ist nicht gealtert. Es ist nicht hypermodern, klar, aber Retro-Handhelds müssen das auch nicht sein. Gerade dieses schlichte Layout, vier Facebuttons, solides D-Pad, zwei Analogsticks, Schulterbuttons ohne Experimente. Sorgt dafür, dass man sich sofort zurechtfindet. Kein Frickelkram, nichts Exotisches, einfach ein Gerät, das genau weiß, was es sein möchte.

Die Haptik ist angenehm. Das Gehäuse wirkt robust, ohne klobig zu sein, und die leicht angeraute Oberfläche macht ihn griffiger als einige glattere Anbernic-Modelle. Ich hab ihn ein paar Mal in den Rucksack geworfen, ohne extra Hülle (ja, ich weiß… risky), und er hat die kleinen Alltagsschrammen problemlos abgefangen. Keine auffälligen Kratzer auf dem Display, keine wackelnden Buttons. Das Ding steckt ein bisschen Leben weg und das ist bei einem günstigen Handheld viel wert.

Besonders das D-Pad hat’s mir angetan. Gerade für SNES- oder Mega-Drive-Sessions ist es super präzise. Ich hab an einem Abend Super Metroid gespielt und musste irgendwann grinsen, weil ich gemerkt habe, wie sauber die Eingaben funktionieren. Anbernic hat beim D-Pad selten komplett daneben gegriffen, aber hier passt’s einfach. Die Analogsticks sind dagegen eher „okay“. Sie tun, was sie sollen, aber sie sind nicht auf Niveau eines Retroid Pocket. Für PS1-Games oder 3D-Titel funktionieren sie aber völlig ausreichend. Hier geht es übrigens zu meinen Top 10 SNES Games, falls du mal nicht weißt was du zocken willst.

Die Schultertasten sind etwas lauter als ich’s gern hätte, aber dafür klar definiert. Beim längeren Spielen von Rennspielen wie Ridge Racer Type 4 fühlten sie sich verlässlich an, ohne das Gefühl zu vermitteln, dass sie irgendwann ausleiern würden. Und ja: Ich hatte diesen Gedanken, weil mir bei manchem Billig-Handheld schon mal Trigger weggeklappt sind. Traumatisch, aber hier nicht der Fall.

Das 3,5-Zoll-Display liefert für den Preis ein echt gutes Bild. Farben sind kräftig, Schwarzwerte okay, und die Helligkeit reicht auch, wenn du draußen im Schatten spielst. In direkter Sonne? Vergiss es. Aber das gilt für 95 Prozent aller Retro-Handhelds ohne Premium-Panel.

Unterm Strich: Der RG40XX H ist kein Gerät, das du auf den Tisch legst und jemand sagt „wow, krass“. Aber er ist eines, das du in die Hand nimmst und merkst: „Der hält. Der passt. Der macht genau das, was er soll.“ Und das ist manchmal mehr wert als jedes Design-Statement.

4 Zoll, 640×480 und OCA‑Verklebung – genau die Kombi, die Pixelgrafik scharf und Blickwinkel stabil hält.

Performance-Check 2025: Was läuft gut, was nicht?

Ich sag’s direkt: Der RG40XX H ist kein Leistungsmonster. War er nie. Aber das Spannende ist und das hab ich erst 2025 so richtig verstanden, dass er auch gar keiner sein muss, um richtig Spaß zu machen. Die Performance ist auf einem sweet spot, der für klassische Retro-Systeme einfach genau passt. Nicht mehr, nicht weniger.

Als ich den Handheld das erste Mal mit meiner SD-Karte bestückt habe, bin ich natürlich sofort zu den Klassikern gegangen. Super Mario World, Donkey Kong Country, Chrono Trigger: alles sehr flüssig. Keine Slowdowns, keine Soundfehler, nichts. Gerade SNES und Mega Drive laufen so rund, dass man fast vergisst, dass hier ein günstiges Gerät werkelt. Ich hab an einem Abend direkt mehrere Stunden Terranigma gezockt und musste feststellen, wie stabil das Teil durchzieht.

Richtig gut läuft auch PS1. Wirklich gut. Crash Bandicoot, Final Fantasy IX, Resident Evil 2, Gran Turismo: alles getestet, alles problemlos. Gerade mit MinUI oder GarlicOS wirkt die Emulation fast schon idiotensicher. Kein Rumgestellt mit Plugins wie früher in den 2000ern auf dem PC. Ich hab Metal Gear Solid gespielt, inklusive Codec-Szenen, und es gab keinen einzigen Moment, an dem die Framerate gewackelt hätte.

Und dann kommt die große Frage, die jeder immer stellt: Wie sieht’s mit N64 und Dreamcast aus?
Tja… hier merkt man die Grenzen. Nicht überraschend, aber ehrlich:

N64 schafft er manche Titel erstaunlich gut: Donkey Kong 64, Star Fox, Wave Race. Aber sobald’s in Richtung Zelda: Majora’s Mask, GoldenEye oder Banjo-Tooie geht, merkt man’s sofort. Audio laggt, FPS bricht ein, und ja, es wirkt so, als würde das Gerät darum betteln, dass du wieder zurück zu SNES gehst.

Dreamcast?
Teils okay, teils nope. Crazy Taxi läuft in manchen Builds spielbar, aber weit entfernt von angenehm. Sonic Adventure? Leider nicht. Ich war kurz versucht, Jet Set Radio zu starten, hab’s dann gelassen, weil ich einfach wusste, wohin das führt.

Wo der RG40XX H dagegen wieder punktet: GBA. Leute, GBA läuft darauf wirklich gut. Metroid Fusion, Golden Sun, Castlevania Aria of Sorrow: alles getestet, alles knackig. Besonders Fusions farbintensive Pixel sehen auf dem Display richtig sauber aus.

Was mich am meisten überrascht hat:
Die Konstanz. Keine Hänger, keine Abstürze, keine „Warum läuft DAS jetzt nicht?“-Momente. Gerade mit GarlicOS fühlt sich das Ganze wie aus einem Guss an. Das ist bei günstigen Handhelds nicht selbstverständlich.

Also, unterm Strich:
Wenn du Systeme von NES bis PS1 liebst, liefert der RG40XX H 2025 eine richtig gute und stabile Performance. Wenn du dagegen N64 oder Dreamcast perfektioniert spielen willst, musst du in die nächsthöhere Preisklasse. Aber für seinen Preis? Der Kleine macht genau das richtig, was er soll.

Doppelkampf mit psychedelischem Hintergrund; Kadabra wirkt Psychokinese gegen Swampert und Wailmer, Namen und Levelanzeigen eingeblendet.
Natürlich muss auch Pokémon auf einem Retro handheld getestet werden, läuft einwandfrei!

Firmware, Customization & Komfort-Features – warum CFW den Unterschied macht

Ich hab’s früher oft unterschätzt, aber mittlerweile bin ich überzeugt: Die richtige Firmware entscheidet bei Retro-Handhelds mindestens genauso viel wie die Hardware selbst. Genau das merkt man beim RG40XX H sofort. Out of the box ist der Handheld okay. Nichts Besonderes, nichts Dramatisches. Aber sobald du eine Custom Firmware draufpackst, fühlt sich das Ding plötzlich an wie ein Mini-„Profi-Gerät“.

Ich hab am Anfang kurz die Stock-Firmware getestet und… ja, funktioniert halt. Aber dann hab ich direkt zu GarlicOS gewechselt und später auch MinUI ausprobiert und da hat der Handheld wirklich angefangen zu glänzen. Besonders MinUI hat mich komplett abgeholt. Diese Geschwindigkeit, dieses simple „ich klick und es passiert sofort“, keine fancy Animationen, einfach nur pure Funktionalität. Genau DAS will ich, wenn ich unterwegs ein paar Runden Wario Land 4 spielen will.

Falls du MinUI noch nie eingerichtet hast oder generell unsicher bist, wie man Retro-Handhelds sauber konfiguriert, schau unbedingt in meinen ausführlichen Guide rein:
👉 MinUI Guide: Einfaches Setup für optimale Retro-Emulation
Der Artikel erspart dir ungelogen Stunden an Rumprobieren.

Was mich beim RG40XX H wirklich fasziniert, ist, wie stark die Community das Gerät über die Monate verbessert hat. Die Firmware ist inzwischen so stabil, dass sich selbst Einsteiger nicht groß verirren können. Save States speichern zuverlässig, Fast-Forward funktioniert ohne Ruckler und RetroAchievements lassen sich problemlos aktivieren, gerade für SNES und GBA macht das richtig Spaß.

Ich hab zum Beispiel neulich Metroid Fusion durchgezockt und gemerkt, wie geschmeidig die ganzen Komfortfunktionen ineinandergreifen. Ein Button für Save State, ein anderer für Ingame-Menü, fertig. Kein Menü, das dich mit 300 Optionen erschlägt.

Auch das SD-Karten-Management ist angenehm einfach. Du kannst mit einer einzigen Karte alles strukturiert organisieren oder, wie ich’s mache, eine Karte fürs OS und eine zweite für ROMs nutzen. Gerade bei kleineren Geräten fühlt sich das irgendwie „sauberer“ an.

Darum mein Tipp: Greif gleich zu einer schnellen microSD-Karte, die auch wirklich für das Gerät geeignet ist. Langsame Modelle, wie die mitgelieferte, können hier ein Bottleneck sein.

Hier meine Empfehlungen (jeweils SanDisk Extreme & Extreme Pro, die ich selbst im Einsatz habe):

➡️ 128 GB für kleinere Setups, 256 GB als soliden Mittelweg und 512 GB, wenn du wirklich komplette ROM Kollektionen von NES bis PS1 auf dein Gerät packen willst. Persönlich nutze ich aktuell eine 512 GB Extreme Pro – perfekt für meine Kombination aus etlichen PS1 Games und allem möglichen zu Testzwecken.

Das Menü selbst ist so schnell, dass ich manchmal vergesse, wie günstig der RG40XX H eigentlich ist. Kein Android-Lag, kein unnötiges Geblinke. Einschalten, ROM wählen, spielen. Und das ist eben genau der Punkt, warum der RG40XX H 2025 noch so relevant bleibt: Er funktioniert. Immer. Einfach so.

Kurz gesagt:
Der RG40XX H wird erst durch GarlicOS oder MinUI zum echten Alltagshelden. Ohne CFW ist er gut, mit CFW ist er meiner Meinung nach eines der besten Budget-Geräte, die man kaufen kann.

MinUI Menü Vorschau
MinUI läuft hervorragend auf den meisten Budget-Handhelds.

Spielgefühl & Ergonomie – simpel, aber überraschend komfortabel

Bevor ich den RG40XX H richtig getestet habe, war ich mir ziemlich sicher, dass die Ergonomie nur „okay“ sein würde. So typisch Budget-Handheld eben, funktioniert, ist aber nichts, wo du stundenlang dran zocken willst. Und dann saß ich eines Abends auf der Couch, eigentlich nur kurz Donkey Kong Country 2 testen… und plötzlich waren zwei Stunden weg. Ohne, dass mir die Hände weh taten oder irgendwas genervt hätte. Das war der Moment, an dem ich gemerkt habe: Das Teil spielt sich ehrlicherweise besser, als es aussieht.

Für die ganz langen Sessions schließe ich das Gerät am liebsten per Docking-Station an meinen Fernseher an und verbinde meinen 8Bitdo-Controller. Konsolen Feeling pur!

Das D-Pad ist ein richtiges Highlight. Wirklich. Anbernic hat es hinbekommen, dieses oldschoolige, superklare Klick-Gefühl reinzubringen, ohne dass es zu hart wirkt. Ich hab damit Street Fighter Alpha 3 gespielt und ich bin kein Profi-Fighter-Spieler, aber meine Inputs waren konstant sauber. Keine „ich wollte diagonal, warum springt er??“-Momente. Dieses D-Pad ist wie gemacht für SNES-, Mega-Drive- und GBA-Titel.

Die Facebuttons sind klassisch Anbernic: etwas weicher, ein angenehmer Hubweg, gut für lange Sessions. Besonders bei RPGs wie Final Fantasy IX oder Legend of Mana hatte ich das Gefühl, dass der Druckpunkt perfekt sitzt. Nicht zu weich, nicht zu hart, so, dass du abends im Bett noch ein bisschen spielen kannst, ohne dass die Nachbarn glauben, du hackst auf einem Arcade-Stick rum.

Bei den Analogsticks war ich anfangs skeptisch. Sie sitzen gut, aber du merkst eben, dass das kein Retroid-Level ist. Für PS1-3D-Games wie Ape Escape oder Driver sind sie aber völlig ausreichend. Ich hab Tony Hawk’s Pro Skater 2 getestet und war überrascht, wie präzise sich alles steuern ließ, obwohl das Gerät ja eigentlich nicht für high-speed 3D-Action gebaut wurde. Deadzone ist minimal, was ich echt nicht erwartet hätte.

Die Schultertasten sind solide. Etwas lauter, aber gut erreichbar. Bei Racern wie Ridge Racer Type 4 oder sogar Gran Turismo 2 hatte ich nie das Gefühl, dass mir der Finger verrutscht. Nach längeren Sessions wird’s nicht unangenehm, was bei kleinen Handhelds oft ein Problem ist.

Das Gewicht ist ein unterschätzter Pluspunkt. Der RG40XX H ist leicht genug, um stundenlang zu spielen, aber schwer genug, um wertig zu wirken. Ich hatte schon Handhelds, die sich so „hohl“ anfühlten, dass man beim Spielen dachte, man zerquetscht sie gleich. Hier passiert das nicht.

Was mich aber am meisten überrascht hat:
Dieses Gerät wirkt einfach harmonisch. Nichts stört, nichts fällt negativ auf, nichts schreit „ich wurde billig produziert“. Man nimmt ihn in die Hand und denkt: „Joa, das passt.“ Und manchmal ist genau das das beste Kompliment, das ein Retro-Handheld bekommen kann.

Akkulaufzeit, Lautstärke & Kühlung im Alltag

Die Akkulaufzeit liegt in der Realität ziemlich konstant bei 5-6 Stunden bei SNES, Mega Drive und GBA. Bei PS1 geht’s eher in Richtung 4 bis 4,5 Stunden, je nachdem wie hell das Display ist. Ich hatte mehrere Sessions im Zug, in der Küche beim Kochen (ja, ich zocke beim Nudeln kochen) und abends im Bett und ich hatte nie das Gefühl, dass er unberechenbar ist. Der Akku entlädt sich angenehm linear, nichts springt, nichts täuscht.

Bei maximaler Helligkeit und längeren PS1-Games wird’s ein bisschen weniger, aber absolut im Rahmen. Ich hab an einem Wochenende Final Fantasy IX drei Abende hintereinander gespielt, jeweils etwa 90 Minuten, und musste das Teil erst am dritten Abend laden. Für einen Budget-Handheld ist das ziemlich stark.

Was mich wirklich gefreut hat: Das Ladekabel-Drama bleibt aus. USB-C, keine Exoten. Ich hab ihn locker mit dem gleichen Kabel geladen, mit dem ich mein Handy lade. Auch die Ladezeit ist okay, nicht super schnell, aber zuverlässig. Von 15 Prozent auf 100 Prozent dauert etwa zweieinhalb Stunden. Auch fast-charging mittels meiner Anker-Powerbank war kein Problem.

Dann das Thema Lautsprecher. Und ja, ich war bereit, hier zu meckern. Viele günstige Handhelds haben diesen blechernen, dünnen Sound, bei dem man schon nach fünf Minuten Kopfschmerzen bekommt. Beim RG40XX H ist das anders. Der Mono-Speaker ist nicht spektakulär, aber klar und tatsächlich lauter, als ich’s erwartet habe. Die Musik aus Duck Tales oder Final Fantasy Tactics klingt angenehm genug, um ohne Kopfhörer zu spielen. Keine Verzerrungen, kein „Scheppern“, selbst bei 90 Prozent Lautstärke.

Mit Kopfhörer ist der Sound nochmal besser. Keine Störgeräusche, kein Rauschen, was bei Budget-Geräten manchmal vorkommt. Gerade RPGs machen mit Kopfhörer einfach mehr Spaß, also nicer Bonus. Zum Testen habe ich hier die JBL Wave Flex verwendet, sehr solide bei einem schmalen Budget.

Jetzt zur Kühlung:
Hier punktet der RG40XX H extrem. Keine Lüfter, kein coil whine, kein Spulenfiepen. Selbst wenn du PS1-Games länger zockst, bleibt er angenehm kühl. Wenn du Dreamcast oder schwerere N64-Titel ausprobierst, wird er warm, aber nicht unangenehm warm. Sondern so „okay, der kleine kämpft jetzt“ warm. Für die Preisklasse absolut top.

Ich habe ihn bewusst mal eine Stunde lang Gran Turismo 2 testen lassen und war überrascht, dass weder die Buttons wabbelig wurden noch das Gehäuse unangenehm heiß wurde. Das ist bei manchen Geräten in dieser Preisklasse sonst echt ein Problem.

Unterm Strich:
Der Akkuteil ist stabil, der Sound ist solide, die Kühlung ist besser als erwartet und der Alltagseinsatz ist angenehm stressfrei. Genau das macht den RG40XX H so sympathisch. Kein Drama, kein Zickzack, er läuft einfach.

Blauer RG40XX H per Kabel an einen Fernseher angeschlossen, identisches Bild auf Handheld und TV; daneben eine kabellose Controller‑Eingabe mit Bluetooth‑Symbolik.
Spielbar am großen Bildschirm mit HDMI‑Out und Controller‑Support per Bluetooth für Couch‑Sessions.
Geöffneter RG40XX H in Blau mit sichtbarer 3200‑mAh‑Zelle; Texthinweise zu Laufzeit „lasting 6 hours“ und USB‑C‑zu‑C‑Laden.
3200 mAh reichen für mehrere Retro‑Sessions; per USB‑C schnell nachladen und weiterzocken.

RG40XX H vs. andere Retro-Handhelds – Preis-Leistung, Zielgruppen & klare Vergleiche

Wenn ich heute über Retro-Handhelds rede, muss ich mich fast daran erinnern, wie verrückt der Markt 2024/2025 geworden ist. Jeden Monat neue Geräte, neue Chips, neue Designs. Manche kosten inzwischen fast mehr als eine Switch 2. Und dazwischen steht der RG40XX H, ein Handheld, der sich anfühlt, als wäre er aus einer einfacheren Zeit. Genau deshalb lohnt sich der Blick auf die Konkurrenz, um zu sehen, wo er 2025 wirklich steht.

Preis-Leistung heute – und warum der RG40XX H so stark bleibt

Ganz ehrlich: Preis-Leistung ist sein größtes Argument.
Ein Gerät, das du oft für unter 50 Euro bekommst und das SNES, GBA und PS1 nahezu perfekt beherrscht, ist in dieser Preisklasse fast schon unverschämt gut. Gerade, wenn man bedenkt, dass viele Sub-100-Euro-Geräte kaum spürbar mehr können.

Ich hab mittlerweile viele Handhelds getestet, vom Retroid Pocket Classic bis zum Miyoo Flip, aber bei kaum einem zweiten Gerät hab ich das Gefühl: „Eigentlich reicht das hier völlig.“
Für Casual-Zocker, Couch-Abende und Nostalgie-Trips ist er preislich kaum zu schlagen.

Für wen eignet er sich heute?

Einsteiger:
Perfekt. Kein Android, kein App-Chaos, kein Setup-Marathon. Einschalten → ROM → zocken. Genau das, was Anfänger brauchen.

Kinder:
Preis niedrig, Gerät robust, einfache Bedienung. Ich würd’s einem Kind eher geben als einen 150-Euro-Handheld mit empfindlichen Sticks.

Nostalgiker:
Wenn du SNES, GBA, PS1 oder Mega Drive liebst, der RG40XX H trifft genau diesen Sweet Spot. Fast schon kuratiert für Leute, die 90er/2000er Games fühlen wollen, nicht benchmarken.

Power-User / 3D-Fans:
Für N64, Dreamcast, Gamecube oder PSP zu schwach. Da muss man anderweitig schauen.

vs Retroid Pocket 6 – zwei Welten

Ich hab den Retroid Pocket 6 auch hier liegen und ja, der ist natürlich eine ganz andere Hausnummer. Android, stärker, größere Spielebibliothek, deutlich mehr Komfortfunktionen.
ABER:

  • kostet dreimal so viel
  • komplexeres Setup
  • Android-Overhead (Menüs, Einstellungen, Widgets… du kennst das)
  • zielt auf Mid- bis High-End-User

Der RP6 ist das SteamDeck der Handheld-Szene.
Der RG40XX H dagegen der „Game Boy Advance“, simpel, ehrlich, schnell.

Wenn du PS2, GameCube oder PSP willst: nimm den RP6.
Wenn du reine Retro-Feelings willst: RG40XX H all day.

vs TrimUI Brick – die Mini-Konkurrenz

Der TrimUI Brick ist ein witziges Ding. Klein, stylisch, fast schon ein Designobjekt. Aber ergonomisch? Puh. Für längere Sessions nicht so mein Ding. Dennoch bringt das Gerät noch mehr Oldschool GameBoy Feeling mit sich, falls ihr euch dafür interessiert, schaut euch meine komplette Review an.

Der RG40XX H gewinnt bei:

  • Laufzeit
  • Komfort
  • Displaygröße
  • Buttons & D-Pad
  • Vielseitigkeit

Der Brick ist eher ein „Immer dabei“-Spielzeug.
Der RG40XX H ist ein echtes „ich spiele auch mal abends zwei Stunden RPG“-Gerät.

vs Miyoo Flip – Premium-Feeling im Clamshell-Format

Der Miyoo Flip ist für mich bis heute einer der besten Retro-Handhelds überhaupt. Der Clamshell-Vibe allein triggert mich schon nostalgisch hoch 10. Aber:

  • er ist teurer
  • hat ein empfindlicheres Scharnier
  • hat einen kleineren Bildschirm

Der Flip ist das bessere „Komfortgerät“.
Der RG40XX H ist das bessere „Budgetgerät“.

Wenn mich jemand fragt:
„Welchen soll ich meinem Neffen schenken?“  → Miyoo Flip.
„Welchen nehme ich selbst für lange JRPG-Sessions?“ → RG40XX H.

Auch zu meinem Lieblings-Clamshell Gerät habe ich eine Review verfasst.

Kurz gesagt:

Der RG40XX H ist 2025 nicht der stärkste, nicht der modernste, nicht der schönste,
aber er ist der beste günstige Allrounder.
Und genau deshalb bleibt er relevant.

TrimUI Brick mit individuellem RetroLegends Bootlogo – MinUI Bootlogo anpassen
Dein Retro-Handheld, dein Stil: So sieht der TrimUI Brick mit meinem eigenen Retro Legends-Bootlogo beim Start aus.
Pokémon Sapphire läuft auf dem Miyoo Flip – Kampf mit Mudkip.
Retro pur: Pokémon Saphir in Aktion – der Miyoo Flip emuliert GBA-Games smooth und mit tollem Screen.

Fazit: Lohnt sich der Anbernic RG40XX H heute noch?

Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich das mal so klar sagen würde, aber: Ja, der RG40XX H lohnt sich immer noch. Und zwar richtig. Gerade weil der ganze Retro-Handheld-Markt so überladen ist mit immer stärkeren, immer teureren Geräten, fühlt sich dieser kleine Kasten wie eine Erinnerung daran an, warum wir diese Dinger überhaupt lieben. Er ist unkompliziert, verlässlich und macht genau das, was ein Retro-Handheld tun soll: Dich ohne Stress direkt in deine Lieblingsspiele katapultieren.

Für knapp 50 Euro bekommst du ein Gerät, das SNES, GBA, PS1 und Mega Drive absolut souverän stemmt, eine riesige Community im Rücken hat und mit MinUI oder GarlicOS so stabil läuft, dass man’s fast schon „oldschool komfortabel“ nennen kann. Kein Overkill, keine Ablenkung, keine Features, die du eh nie nutzt. Einfach Retro, pur, direkt, gut.

Wenn du Bock auf unkompliziertes Retro-Gaming hast oder jemanden kennst, der frisch in die Szene reinrutscht, machst du mit dem RG40XX H absolut nichts falsch.

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Danke fürs Lesen und jetzt geh spielen. 🎮

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Adrian Lemme

Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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Seit meiner Kindheit begleiten mich Videospiele – von den Klassikern der 90er- und 2000er-Jahre bis hin zu modernen Retro-Handhelds. Auf meinem Blog teile ich meine Leidenschaft für Retro-Gaming, legendäre Spiele und spannende Hardware. Egal ob tiefgehende Reviews, Sammlerstücke oder Emulation – hier dreht sich alles um die goldene Ära der Videospiele!

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